Ex-Kunstberater Achenbach ist jetzt Künstler: „Wieder da“
Düsseldorf (dpa/lnw) - Ex-Kunstberater Helge Achenbach (66) mischt wenige Monate nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis wieder im Kunstbetrieb mit - als Künstler. In einer Galerie in Düsseldorfs Szeneviertel Flingern werden an diesem Wochenende am Rande des renommierten Galeriewochenendes „DC Open“ Landschaftsabstraktionen von Deutschlands einst bekanntestem Kunstberater angeboten.
„Ich empfinde mich nicht als großen Künstler“, sagte Achenbach am Donnerstag. Er habe keine Akademie besucht und mit der Malerei erst vor vier Jahren im Gefängnis angefangen. Das Malen habe ihm „Hoffnung und Kraft gegeben.“ Seine erste Ausstellung sei für ihn auch ein kleiner Beitrag zu seiner Resozialisierung, sagte Achenbach. „Ich bin wieder da.“
Die Bilder, inspiriert von Georg Baselitz und Gerhard Richter, sind auch zu kaufen. Dass der Gerichtsvollzieher den Erlös einfordern könnte, befürchtet Achenbach nicht. Alle Werke habe er seinem Verein „Kultur ohne Grenzen“ geschenkt, der sich um politisch verfolgte Künstler kümmert. Achenbach muss laut Gerichtsurteil rund 16 Millionen Euro Schadenersatz an die Familie des 2012 gestorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht zahlen. Er hatte Albrecht beim Kauf von Kunst und Oldtimern durch versteckte Preisaufschläge betrogen.