Flingern Minister Laumann im Streetwork-Café

Düsseldorf · Im Streetwork-Café des Vereins Flingern mobil tauschten sich Wohnungslose mit Minister Laumann aus.

Klaus Kehrbusch, Vorsitzender des Vereins Flingern mobil, mit Karl-Josef Laumann und Fachbereichsleiter Philipp Braun (von links).

Foto: Stephan Kläsener

Für Stefan und Alex sind die Räume des Streetwork Cafés Mobilé eine wichtige Anlaufstelle. Während Alex hier einen Punkt hat, um seinem Leben eine gewisse Struktur zu geben, fand Stefan aktive Hilfe. Der ehemalige Obdachlose lebt inzwischen in einem durch den Verein vermittelten WG-Zimmer, gelangte zurück ins Arbeitsleben. „Das Leben auf der Straße ist ein täglicher Kampf – um die Finanzierung von Essen für jeden einzelnen Tag und mit ständiger Angst vor Diebstahl“, erzählt Stefan bei einem Termin mit Karl-Josef Laumann (Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, CDU) und Lokalpolitikern von CDU und FDP in den Räumen der Charlottenstraße 32.

Während Laumann die „Bekämpfung der Wohnungslosigkeit als Kernelement der Sozialpolitik“ bezeichnet und vermehrte Winter- und Hitzehilfe ankündigt sowie auf eine mögliche Einrichtung von Schließfächern und Hygienecontainern an Knotenpunkten hinweist, wird im Gespräch mit Fachbereichsleiter Philipp Braun und Sozialarbeiter Roman Sylejmani deutlich, dass vieles bereits jetzt im kleinen Rahmen angeboten wird. Was fehlt, sei häufig eine sichere Finanzierung; obgleich bisher noch keines der Projekte wegen Geldmangel abgebrochen werden musste. „Gerade für unsere Sachkosten wäre zumindest eine teilweise kommunale Finanzierung wünschenswert“, erklärt Braun.

Montags bis freitags hat das Café Mobilé von 10 bis 13 Uhr geöffnet, es gibt Frühstück und einmal in der Woche ein warmes Essen, das aktuell vom Breidenbacher Hof gespendet wird. „Wir verteilen auf unseren Runden täglich rund 100 Lunch-Tüten“, erzählt Sylejmani. Man richte sich nach dem aktuellen Bedarf und reagiere entsprechend auf Veränderungen. Im Obergeschoss finden sich Kleidung, Schlafsäcke und Isomatten zum Mitnehmen.

2021 wurden 33 000 Spritzen an Drogenabhängige ausgegeben und 13 000 zurückgenommen; aber auch Beratung und Hilfe sind im Fokus. „Wir hatten mit insgesamt 13 Mitarbeitern im Café und auf der Straße im vergangenen Jahr rund 36 000 Kontakte mit wohnungslosen und suchtkranken Menschen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht eine enge Beziehung zu unseren Klienten und Klientinnen“, fassen beide zusammen. Das Gespräch mit der Politik sei wichtig, um auf die Probleme aufmerksam zu machen und gemeinsam Lösungen zu finden.