Pferdesport Fortuna-Renntag eröffnet Galopp-Saison

Die Veranstaltung findet am Sonntag erstmals seit 2019 wieder vor Publikum statt. Sie war stets die nach dem Henkel-Tag bestbesuchte des Jahres.

Die Zeiten, zu denen auf der Grafenberger Bahn zwei Dutzend Renntage im Jahr durchgeführt wurden, gehören der Vergangenheit an. Vor der Jahrhundertwende ging es im März los, Ende November war Schluss, es gab sogar Silvesterrenntage bei Schnee – vor einer beachtlichen Kulisse. Inzwischen ist das Jahresprogramm auf neun Renntage zurückgefahren worden, alle drei Wochen wird galoppiert, bis Anfang Oktober.

Die Zahl der Rennpferde in Deutschland ist erheblich zurückgegangen, ein Grund für das gegenüber früher übersichtliche Angebot. Dafür gibt es inzwischen nur noch sportlich hochstehende Veranstaltungen, da macht der kommende Sonntag keine Ausnahme. Zur Saisoneröffnung wird der fast schon traditionelle Fortuna-Renntag nach 2019 endlich wieder vor Publikum stattfinden, es war stets der nach dem Henkel-Tag am bestbesuchte des Jahres – das wird diesmal bei zu erwartendem gutem Wetter nicht anders sein, trotz der weiter bestehenden 3G-Regelung.

Und wenn das Hauptereignis mit dem Untertitel „Grand Prix Aufgalop“ versehen ist, dann ist klar, dass bessere Pferde an den Start kommen. Ex-Championtrainer Henk Grewe sattelt gleich ein Trio, wobei mit Dolcetto und Virginia Storm zwei Pferde laufen, die im vorjährigen Derby dabei waren, danach aber keine Rennbahn mehr betreten haben. Beide sind gleichstark einzuschätzen, die Auswahl der Jockeys bietet keinen Hinweis, denn Grewes neuer Stalljockey, ein hierzulande noch wenig bekannter Italiener namens Alberto Sanna, wird seinen derzeitigen Arbeitsplatz Katar erst Anfang April verlassen und nach Köln übersiedeln.

Lokalmatador Sascha Smrczek schickt mit Wonnemond den vierbeinigen Stall-Veteran ins Rennen. 49 Starts hat der Neunjährige in seiner bemerkenswerten Karriere absolviert, ist mit 677.000 Euro ein absoluter Großverdiener, doch betritt er am Sonntag Neuland: Denn eigentlich ist seine Lieblingsstrecke die Meile, über die diesmal geforderten 2100 Meter ist er noch nie gelaufen. „Er muss nichts mehr beweisen“, so Smrczek, „eigentlich ist es auch nur eine Art Test für die Frühjahrsmeile in zwei Wochen.“

Noch alles vor sich hat ein Pferd aus seinem Stall, das eine halbe Stunde nach dem Grand-Prix-Aufgalopp läuft: Der drei Jahre alte Becassio im Besitz des Stalles Grafenberg von Rennvereins-Vize Albrecht Woeste. Gewonnen hat er schon letztes Jahr in Berlin, man peilt größere Aufgaben an, doch der Saisonauftakt am Sonntag entpuppt sich schon als kompliziert. „Da laufen schon sehr gute Pferde aus Kölner Ställen“, so der Trainer, „aber unserer ist sehr gut durch den Winter gekommen, wir rechnen uns schon etwas aus.“ Im Sattel sitzt Bayarsaikhan Ganbat, der sich beruflich etwas umorientiert hat. Nachdem er viele Jahre ausschließlich in Düsseldorf tätig war, wird er ab sofort verstärkt für den Kölner Trainer Andreas Suborics tätig sein.