Ermittlungen gehen weiter Frau vor Zug gestoßen - „Tat wie in Voerde ist nicht zu verhindern“

Voerde/Duisburg · Menschen warten am Bahnsteig, der Zug kommt. In Voerde wird eine Frau völlig unvermittelt vor den Zug gestoßen und stirbt. Am Dienstag gehen die Vernehmungen weiter.

Ein Mann hat in Voerde am 20.07.2019 eine ihm völlig unbekannte 34-Jährige vor einen einfahrenden Zug gestoßen und somit getötet.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Nach dem tödlichen Stoß einer 34-Jährigen vor einen einfahrenden Zug in Voerde am Niederrhein setzt die Polizei am Dienstag ihre Ermittlungen fort. Die Vernehmungen in dem Fall seien noch nicht abgeschlossen, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Weitere Angaben machte er zunächst nicht.

Die 34-Jährige war am Samstag hinterrücks vor einen Zug gestoßen worden und gestorben. Der Täter soll sich der Frau zuvor wortlos von hinten genähert haben, erzählten Zeugen der Polizei. Der 28-Jährige Tatverdächtige sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Er soll die Frau heimtückisch und aus Mordlust ins Gleisbett vor die Regionalbahn Richtung Oberhausen gestoßen haben.

Polizeigewerkschaft: Tat wie in Voerde nicht zu verhindern

Ein tödlicher Stoß vor einen einfahrenden Zug wie dieser lässt sich nach Einschätzung der Polizeigewerkschaft GdP in Nordrhein-Westfalen nicht verhindern. Der GdP-Vorsitzende in NRW Michael Mertens vermutet eine Zufallstat: „Der hat sie zufällig auf dem Bahnsteig gesehen und sich entschlossen, die Frau vor den Zug zu stoßen“, sagte Mertens.

Das sei eine nicht voraussehbare und sehr heimtückische Tat: „So etwas kann man nicht voraussehen. Wenn man so etwas verhindern möchte, müsste man sämtliche Bahnsteige sperren, bis der Zug steht. Das ist völlig unrealistisch“, sagte Mertens. Alternativ würde ein Täter dann jemanden im Straßenverkehr vor den Bus stoßen.

Der mutmaßliche Täter habe in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von niederschwelligen Straftaten begangen. „Für Hinterbliebene ist das schwer erträglich, die dann denken: Warum läuft so jemand frei herum“, sagte Mertens. Aber man könne niemanden prophylaktisch in Haft nehmen.

Die Deutsche Bahn äußerte Betroffenheit und Anteilnahme mit der getöteten Frau: „Die Deutsche Bahn ist über den Tod der jungen Frau am Bahnhof in Voerde zutiefst erschüttert. Unsere Anteilnahme und unser tief empfundenes Beileid gilt den Angehörigen der getöteten Frau, die auf so tragische Weise ihr Leben verloren hat.“

(dpa)