Gericht Geldfälscher-Prozess: Anklage beantragt fast zehn Jahre Haft

Düsseldorf · Sie sollen den Vertrieb von Falschgeld, unterschlagenen Autos und Waffen in Deutschland organisiert haben. 2021 kamen die beiden Männer nach einer Razzia in Haft. Im Prozess vor dem Landgericht hat die Anklage das Wort: Sie beantragt lange Haftstrafen.

Oftmals lassen sich so genannte „Blüten“ nur schwer von echtem Geld unterscheiden.

Foto: dpa/Boris Roessler

Im Prozess gegen die mutmaßlichen Köpfe einer Geldfälscherbande mit Mafia-Verbindungen hat der Staatsanwalt am Dienstag lange Haftstrafen beantragt. Angeklagt sind am Landgericht Düsseldorf ein 56-Jähriger Neapolitaner aus Düsseldorf und ein 50-jähriger Landsmann. Ihnen werden gewerbsmäßiger Betrug, Falschgeld- und Drogenstraftaten sowie Hehlerei und Urkundenfälschung vorgeworfen.

Nach dem Antrag des Staatsanwalts soll der 56-Jährige als Kopf der Bande für neun Jahre und zehn Monate ins Gefängnis. Für den zweiten Angeklagten will die Anklage eine Strafe von sieben Jahren und zehn Monaten. Die Beteiligten hatten sich im Gegenzug für umfassende Geständnisse auf einen Strafrahmen zwischen siebeneinhalb und höchstens zehn Jahren verständigt.

Die Angeklagten hatten in dem seit März dauernden Prozess gestanden, von Düsseldorf aus über Jahre hinweg Drogen, Autos und Falschgeld in höchster Qualität aus Italien importiert und in Deutschland in Umlauf gebracht haben. Sie waren im Mai 2021 bei einer landesweiten Razzia verhaftet worden. Dabei wurde Falschgeld im Wert von 160 000 Euro entdeckt. Der mutmaßliche Bandenchef hatte lange unter falschem deutschen Namen in Düsseldorf gelebt.

(dpa)