Künstler verstarb in New York Der Schöpfer der Krefelder „Zahnbürste“ ist gestorben
Krefeld · Claes Oldenburg wurde 93 Jahre alt – auch in Krefeld hinterließ der Pop-Art-Künstler Spuren.
Ihm hat Krefeld den ikonischen Blickfang vor den Bauhausvillen Esters und Lange zu verdanken. Der Pop-Art-Künstler Claes Oldenburg ist im Alter von 93 Jahren in New York gestorben. Der schwedische Künstler, Jahrgang 1929, ist in Krefeld vor allem wegen seiner überdimensionalen Zahnbürste vor Haus Esters bekannt.
Die Plastik „Cross Section of a Toothbrush with Paste in a Cup on a Sink: Portrait of Coosjes Thinking“ (1981/1983) betone, so ist in einem Nachruf der Stadt Krefeld nachzulesen, deren Charakter der Bauten als ehemalige Wohnhäuser. Andererseits ergänze die Arbeit in ihrer Reduziertheit und ihrem auffälligen rechten Winkel in idealer Form die klare, geometrisch konzipierte Architektur von Mies van der Rohe. „Da Haus Esters ursprünglich eine Privatvilla und sein Wohncharakter noch immer erhalten war, schien die Zahnbürste ein passendes Emblem zu sein“, bemerkte 1985 Oldenburg. Er beschäftigte sich seit den 1960er-Jahren mit der Beziehung zwischen Hochkultur und Massenkultur. Dafür isolierte er Alltagsgegenstände aus ihrem normalen Umfeld, vergrößerte diese und änderte ihre Materialität drastisch. Er konzipierte diese Arbeit zunächst für das Gelände der University of Hartfort im US-Bundesstaat Connecticut. Er realisierte sie aber allein für Krefeld. Die Arbeit beinhaltet zudem eine Hommage an Oldenburgs langjährige, aus den Niederlanden stammende Lebensgefährtin und Mitarbeiterin Coosje van Bruggen (1942–2009). So spielt die Kombination der Farben Blau, Rot, Weiß einerseits auf die niederländische Flagge an und der strenge konstruktive Charakter auf das Design der De-Stijl-Bewegung, andererseits auf den weichen und „eckigen“ Körper sowie den Kleidungsstil seiner Partnerin.
In der Sammlung der Kunstmuseen Krefeld befinden sich weitere Arbeiten des Künstlers (z. B. „Baked Potato“). Die „Zahnbürste“ konnte 1983 mithilfe des Krefelder Kunstvereins, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Firma Siempelkamp erworben werden. Red