Fußball Ghorgan siegt bei der Premiere

Ghorgan mit Eduardo Pedroza im Sattel gewinnt das Auktionsrennen.

Der Sieger Eduardo Pedroza auf dem Grafenberg.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Fall gelöst: Maigret hieß der Sonntag im wichtigsten Rennen auf der von der Sonne beschienenen Grafenberger Bahn. Vor 5000 Zuschauern ließ der von dem ehemaligen Jockey Bohumil Nedorostek in Hannover trainierte Hengst im renommierten Junioren-Preis mit Andrasch Starke im Sattel der Konkurrenz keine Chance. Ein ganz cooles Pferd, macht alles mit, benimmt sich schon wie ein Routinier”, meine Starke, „es hat Spaß gemacht, ihn heute zu reiten. Mal sehen, wohin die Reise mit ihm geht.” Vermutlich dann ohne ihn, denn Starke reitet vorzugsweise für Trainer Markus Klug aus Köln, der in diesem Rennen kein Pferd dabei hatte. „Er wird jetzt noch einmal laufen, aber dann noch eine Kategorie höher”, meinte Nedorostek, „er ist mein bestes Pferd im Stall, mit dem kann man schon einmal träumen.” Schließlich ist der Junioren-Preis ein Rennen, in dem sich in der Vergangenheit so mancher Crack durchsetzen konnte.

Im Auktionsrennen, in dem ausschließlich Pferde am Ablauf waren, die im vergangenen Jahr auf einer Versteigerung im Ring waren, gewann ein Hengst, der überhaupt zum ersten Mal am Start war. Ghorgan, den der Münchener Unternehmer Stefan Oschmann im Sommer 2022 in Baden-Baden für 55 000 Euro gekauft hatte, setzte sich für den Gütersloher Stall von Andreas Wöhler gegen die fünfköpfige Konkurrenz sicher durch, Eduardo Pedroza saß im Sattel. „Der kann schon ein bisschen laufen”, meinte Wöhler, „der Rennverlauf war zunächst nicht ganz ideal, aber das hat der Reiter gut gelöst. Vielleicht laufen wir jetzt in einem größeren Rennen in Italien.” Erste Amortisation gab es für Oschmann, denn das Preisgeld für den Besitzer des Siegers betrug 25 000 Euro. Der ehemalige CEO des Dax-Konzerns Merck gehört zu den größeren Investoren der Szene und dies mit Erfolg. Mit Ghorgan hat er fraglos ein Pferd für die klassischen Rennen im kommenden Jahr in seinem vierbeinigen Portfolio. Ein besonderer Tag war es sicher für Ryoya Kozaki. Der 28 Jahre alte Japaner reitet in diesen Wochen für Trainer Peter Schiergen, „Bildungsurlaub”, sagt er, „schauen, wie es in anderen Ländern so läuft.” Und für Schiergen ritt er auch seinen ersten Sieger in Deutschland, mit Nerion im vierten Rennen des Tages. „Demnächst geht es wieder zurück”, sagt er. Rund 150mal war er in Japan siegreich, einem Land, in dem rennsportlich Milch und Honig fliessen. Denn dort sind schon Basisrennen mit 50 000 Euro dotiert, Summen, von denen man hierzulande nur
träumen kann.