Fastenzeit beginnt ohne Aschenkreuz Aschenkreuz gibt es wegen Corona nicht
Mettmann. · Corona hat Auswirkungen auf die Katholiken am Aschermittwoch, mit dem die Fastenzeit beginnt. Das Aschenkreuz wird nicht auf die Stirn gemalt.
Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit – besser ausgedrückt: die vorösterliche Bußzeit . Äußeres Zeichen des Aschmittwochs für die katholischen Christen ist der Erhalt des Aschenkreuzes in der Aschermittwoch-Messe oder dem entsprechenden Gottesdienst. Wie es im Sendungsraum Mettmann, also der Pfarrei St. Lambertus, und Wülfrath – Pfarrei St. Maximin – in Zeiten der Corona-Pandemie hinsichtlich der Austeilung des Aschenkreuzes aussieht, weiß Pfarrer Gregor Maria Schulte vom Seelsorge-Team: „Es wird diesmal aufgrund der Pandemie und der noch bis 1. März anhaltenden Schließung der Kirchen im Sendungsraum für den Präsenzgottesdienst keine Spendung des Aschenkreuzes geben.“ Eine nachträgliche Austeilung des Aschenkreuzes sei eigentlich nicht üblich. Das Aschenkreuz sei für ihn eine Erinnerung an die Endlichkeit. „Es wird zum Auftakt der Fastenzeit gespendet“ und soll den Menschen daran erinnern, dass er zum Staub zurückkehre und nach dem zwischenzeitlichen Tod in die Ewigkeit heimkehre, denn die Fastenzeit ende mit dem Osterfest, an dem Jesus Christus mit der Auferstehung den Tod überwunden habe, erläutert er.
Mit dem Beginn der Fastenzeit stellt sich eine neue Frage, ob es den Christen überhaupt zumutbar ist, sich neben dem Pandemie-bedingten Verzicht sich zusätzlich bei liebgewonnen Dinge einzuschränken. Dies käme im eigentlichen Sinne doch einem weiteren Opfer gleich. Das sieht Pfarrer Schulte nicht so, „Ich bin der Auffassung, dass der Verzicht aufgrund der Corona-Bestimmung mit dem Fastenopfer nicht auf eine Stufe zu stellen ist. Da liegen die Dinge meines Erachtens doch recht unterschiedlich.“
Verzicht als Zwischenstation,
die mit Hoffnung verbunden ist
Für ihn sei der momentane Verzicht nur eine Zwischenstation, die mit der Hoffnung verbunden wird, dass nach einem irgendwann absehbaren Pandemie-Ende die Menschen wieder überwiegend davon ausgehen, dass die Zeiten und Lebensweisen von vor besagter Pandemie zurückkehren. Das so genannte Fastenopfer der Christen hingegen habe das Ziel, sich auf das Osterfest vorzubereiten. Das 40-tägige Fasten, verbunden mit dem Verzicht auf Dinge, die der Mensch normalerweise sehr schätzt, soll eine Heranführung hin zur Bekehrung des Herzens sein. Was Gregor Maria Schulte nicht unbedingt als ziefführend sieht, ist der Verzicht auf Lebensmittel oder lieb gewonnene Sachen. „Ich müsste dann auf meine gerne gerauchte Zigarette verzichten“, nennt er als persönliches Beispiel. „Doch ehrlich gesagt: Was bringt es für Gott, wenn ich auf Zigaretten verzichte?“ Die besondere Zuwendung zu Gott findet ihren Ausdruck in normalen Fastenzeiten etwa durch den regelmäßigen Besuch der Kreuzwegandachten, die „Frühschichten“ in der Gemeinde oder den Besuch der in der Vergangenheit angebotenen wöchentlichen Fastenpredigten.