Hane mit starker Leistung DEG feiert in Mannheim den dritten Sieg in Folge

Mannheim/Düsseldorf · Auch in Mannheim geben die Düsseldorfer Eishockeyprofis eine Führung aus der Hand. Aber wieder sichern sie sich den Extrapunkt, gewinnen 3:2 nach Penaltyschießen. Was vor allem an Goalie Hendrik Hane liegt.

DEG-Goalie Hendrik Hane (Nummer 32) wird nach dem Spiel von den Düsseldorfer Fans gefeiert.

Foto: Birgit Häfner

Es gehört bei Eishockeytorhütern zum guten Ton, dass sie nach starken Leistungen erst mal die Kollegen loben. Und so machte das am Sonntag auch Hendrik Hane. „Die Jungs haben unglaublich viel geblockt, auch in Unterzahl, sodass ich wenig machen musste“, sagte der Torhüter der Düsseldorfer EG. Was einerseits stimmte, seine Vorderleute hatten sich in der Tat selbstlos in Schüsse geworfen, aber dieser 3:2-Sieg nach Penaltyschießen bei den Adler Mannheim war trotzdem nur möglich, weil Hane einen ganz starken Tag erwischte und gleich 34 Paraden zeigte. Danach wurde er von den knapp 600 DEG-Fans minutenlang mit Sprechchören gefeiert.

Die Laune da oben im Gästeblock der Mannheimer Arena war auch deswegen so ausgelassen, weil die DEG gerade etwas geschafft hatte, das es in der aktuellen Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) noch nicht gab: drei Siege in Folge. Zwar nie nach 60 Minuten, was auch Hane ärgerte, „weil wir in jedem Spiel geführt haben“, sagte er bei Magentasport, „aber wir nehmen jeden Punkt mit“. Die Konkurrenz im Tabellenkeller punktet derzeit ja auch wie verrückt.

Umso wichtiger waren die beiden Siege an einem DEG-Wochenende, das nicht nur gute Nachrichten kannte. Am Samstag war Carsten Gossmann überraschend im Alter von 49 Jahren gestorben. Gossmann, gebürtiger Düsseldorfer, jahrelang DEG-Torwart und Meister 1996, hatte am Donnerstag noch bei der Traditionsmannschaft im Tor gestanden „und den Kasten sauber gehalten. Für sein Team, für seine DEG“, schrieb der Klub. „Carsten, du warst ein Großer. Düsseldorf ist kleiner ohne dich.“

Am Sonntag wirkte auch DEG-Manager Niki Mondt emotional angefasst während eines TV-Interviews. Er kannte Gossmann seit der Kindheit und sei „schockiert“ über dessen Tod. Vielleicht war Mondt sogar ganz froh, dass ihn das Spiel gegen die Adler dann auf andere Gedanken brachte. Ein Spiel, das für die DEG ideal begonnen hatte. Dabei halfen zwei frühe Überzahlspiele, und obwohl sie beide ungenutzt ließ, kam sie mehrfach in die Formation und hatte diverse Möglichkeiten.

Das gab den Ton für den Rest des erstens Drittels vor, im den die DEG vor allem auch gegen den Puck gut aussah. Der Forecheck verhinderte viele Mannheimer Bemühungen schon in der Entstehung, und wenn die Gastgeber doch hinten raus kamen, hielt die DEG ihre blaue Linie. So hatte sich Alexander Blank das vorgestellt, als er vor dem Spiel eine bessere Defensive forderte: „Man kann nicht zweimal in Folge fünf Tore kassieren, man schießt nicht immer sechs“, sagte Blank mit Blick auf die beiden Siege zuvor.

Für den dritten brauchte es dann keine sechs Tore, weil die DEG eben keine fünf kassierte. Was aber an die Spiele gegen Bremerhaven und Nürnberg erinnerte, war im ersten Drittel die Düsseldorfer Offensive: schnelle Pässe, viel Bewegung, gute Abschlüsse. Der beste war der von Alexander Ehl, der den Puck in der 15. Minute zum 1:0 unter die Latte schoss. Das ging in Ordnung. Nur zweimal brannte es vor dem eigenen Tor, dann aber gleich richtig: Hane – wie am Freitag wieder für den erkrankten Henrik Haukeland im Tor – musste zwei Alleingänge stoppen.

Dass er im zweiten Drittel mehr zu tun bekommen würde, war klar. Die Mannheimer kriseln ja ebenfalls und mussten einen Gang hochschalten. Das taten sie, hatten nun mehrere Druckphasen und Abschlüsse aus der gefährlichen Zone direkt vor dem Tor. Hane hielt mehrmals stark, aber gegen einen Nachschuss von David Wolf in der 34. Minute war er dann doch machtlos. Erst danach wachte die DEG wieder auf – und schlug sofort zurück: Adam Payerl nutzte einen Konter zum 2:1.

Also gingen die Düsseldorfer mit einer Führung ins letzte Drittel. So wie beim ersten Auswärtsspiel in Mannheim, als sie wie so oft in dieser Saison am Ende einbrachen und noch verloren. Auch diesmal gaben sie die Führung noch aus der Hand. Zwar standen sie lange Zeit stabil, aber in der Schlussminute war Wolf erneut mit einem Nachschuss zu Stelle. Und fast wäre das Spiel komplett gedreht, in der Verlängerung hatte Mannheim Überzahl. Doch die DEG überstand diese, im Penaltyschießen trafen dann Victor Svensson und Brendan O‘Donnell. Das reichte, weil Hendrik Hane nichts mehr zuließ. Um direkt danach die Kollegen zu loben.