Zwischen Baumberg, Hellerhof, Garath und Urdenbach erstreckt sich ein kleines Paradies, in dem achtsame Spaziergänger geschützte Tierarten wie den Eisvogel, Steinkauz, Störche aber auch Graureiher und die Nagespuren von Bibern an umgelegten Baumstämmen entdecken können. Vor zehn Jahren durfte der Altrhein zurück in sein ursprüngliches Bett – ein bisher einmaliges Projekt in NRW.
Die Kämpe, so berichtet die Biologische Station Haus Bürgel, gehöre zu den letzten Flussauen am Niederrhein, die regelmäßig bei Hochwasser überflutet werden. Und so hat sich seitdem viel Positives für die Tier- und Pflanzenwelt getan. Die Veränderungen wurden durch Mitarbeiter der Biologischen Station und der Stadt Düsseldorf wissenschaftlich untersucht und dokumentiert.
Damit die natürliche Entwicklung möglich wurde, ist der Sommerdeich an zwei Stellen in Höhe der Stadtteile Hellerhof, Garath und Urdenbach auf jeweils 20 Metern Länge geöffnet worden. Holzbrücken führen darüber und ermöglichen einen Blick auf die sich mit den Jahren neu entwickelnde Natur. Der Altrhein fließt jetzt auf einer Länge von zweieinhalb Kilometern auf der linken Seite. Der Sommerdeich sowie zwei Entwässerungsgräben sind in den 1950er-Jahren angelegt worden. Ziel sei es damals gewesen, die angrenzenden Wiesen vor Sommerhochwasser zu schützen. Der Altrhein habe so jedoch seinen ökologischen Wert eingebüßt, informiert die Biologische Station.
Möglich geworden ist der Umbau, weil die NRW-Stiftung und die Stadt Düsseldorf 150 Hektar Fläche im äußersten Süden der Stadt erworben haben. Die Landeshauptstadt ist Trägerin des Projektes. 700 000 Euro haben Umgestaltung und Bau der Brücken gekostet. Beteiligt daran waren unter anderem das Land NRW, die NRW-Stiftung, die Stadt Düsseldorf und der Bergisch-Rheinische Wasserverband.
Mit dem Titel „Der Urdenbacher Altrhein – neue Wildnis im Siedlungsraum“ lädt Elke Löpke, Geschäftsführerin der Biologischen Station, für Freitag, 9. Mai, 18 Uhr, interessierte Bürger zu einer zweistündigen Führung entlang des beeindruckenden Fließgewässers ein. Sie stellt dabei aktuelle Ergebnisse der ökologischen Untersuchungen vor. Eine Anmeldung ist unter 0211 8994800 erforderlich. Treffpunkt ist der Wanderparkplatz „Piels Loch“. Die Teilnahme kostet fünf Euro.
„Lebendige Gewässer spezial – zehn Jahre Monitoring nach Deichöffnung am Altrhein“ lautet der Titel einer Fachtagung am Mittwoch, 7. Mai, 9 bis 13 Uhr, inklusive Exkursion bis 17 Uhr, im Kulturhaus Süd. Kontakt und Anmeldung unter: