Große Düsseldorfer Makler vermelden in ihren Berichten für das erste Quartal den Verkauf des Grand Central an das Immobilienunternehmen GBI. Eine lange Hängepartie hat damit offenbar ihren Abschluss gefunden. Das ehemalige Postgrundstück an der Erkrather Straße ist eine Brache der Adler-Gruppe. Noch rund 900 Wohnungen können auf dem Areal gegenüber von Capitol und Tanzhaus errichtet werden. GBI will sich auf Anfrage dazu nicht äußern.
Die Makler von CBRE bilanzieren für die ersten drei Monate ein eher schwaches Investmentgeschäft, der Deal für das zentral gelegene Wohnungsbaugrundstück gehört zu den wenigen Highlights in dem Marktbericht. Der Verkaufspreis soll bei 75 Millionen Euro liegen. Marcel Abel, Geschäftsführer und Niederlassungsleiter beim Konkurrenten JLL, meldet ebenfalls den Verkauf und sieht einen wichtigen Impuls. „Somit kann hier die lange Verzögerung im Bau nun behoben werden.“
Ob der große Durchbruch für das Grundstück aber wirklich erreicht ist, muss sich zeigen. Angesichts der seit 2018 laufenden Hängepartie ist Vorsicht geboten. Unterschriebene Kaufverträge bedeuten noch nicht den vollzogenen Eigentümerwechsel. Erst wenn das Geld beim Verkäufer angekommen ist und alle Schritte der Grundstücksumschreibung vollzogen sind, ist der Wechsel perfekt. Prominentes Beispiel: Die später insolvente Centrum-Gruppe hatte das Kö-Haus der Familie Franzen gekauft. Der Deal wurde rückabgewickelt, weil über den Kaufpreis neu verhandelt werden sollte.
Im Herbst rechnete man im Rathaus damit, dass beim Gerangel um die Adler-Brachen das Grand Central die erste positive Nachricht liefern und es einen Käufer geben würde, der an einer Bebauung interessiert ist und nicht an spekulativen Weiterverkäufen. Dann aber vermeldete die LEG im November den Kauf des Glasmacherviertels. Sie war ein Überraschungskäufer, die Adler-Group hatte lange einen anderen Kaufinteressenten präsentiert. Da die LEG nicht selbst, sondern nur mit einem Partner das große Grundstück bebauen will, bahnt sich eine erneute Verzögerung an.