Hannibal-Hochhaus-Räumung: Dortmund fordert 781 000 Euro
Dortmund (dpa/lnw) - Knapp ein Jahr nach der Räumung des Hochhauses Hannibal II in Dortmund verlangt die Stadt vom Eigentümer 781 000 Euro. Insgesamt seien Kosten in Höhe von gut 1,6 Millionen Euro errechnet worden, sagte ein Stadt-Sprecher am Mittwoch.
Die Stadt trage die übrigen Kosten in Höhe von rund 840 000 Euro. Allerdings sei nicht auszuschließen, dass der Eigentümer den Betrag etwa für Räumung, Feuerwehr-Einsatz und Personalkosten nicht zahlen wolle und ein weiterer Rechtsstreit drohe. Zuvor hatten Medien über die Zahlungsforderung berichtet.
Die Stadt hatte das Hochhaus im September 2017 wegen Brandschutzmängeln räumten lassen. Rund 750 Bewohner mussten in städtische Behelfsunterkünfte ziehen oder sich neue Wohnungen suchen. Bis auf 43 Haushalte haben inzwischen alle ehemaligen Bewohner laut Stadt eine neue Wohnung gefunden. Die nun vom Eigentümer vorgestellten Pläne für eine Neukonzeption seien positiv zu bewerten. Eine Baugenehmigung solle möglichst schnell erteilt werden. Ziel sei es, das Hochhaus bis Ende 2020 wieder für Vermieter bewohnbar zu machen.
Über die Rechtmäßigkeit der Räumung und damit auch die Kosten streiten Stadt und Eigentümer. Der Eigentümer hatte Klage beim Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen erhoben. Mit einer Entscheidung rechnet die Stadt frühestens 2019.