Grundschulen 40 neue Grundschulklassen nötig
Krefeld · Die Zahlen steigen wieder. Verwaltung rechnet mit rund 1000 weiteren Kindern bis 2023.
Markus Schön spricht von einem „Thema, das uns herausfordert.“ Der Beigeordnete für Bildung der Stadt Krefeld blickt in die Zukunft. Er muss seit jeher Prognosen und Analysen erstellen. Nun geht es um die Grundschüler und die dafür bereitstehenden Räume in Krefeld, um ein pädagogisch sinnvolles Lernen zu ermöglichen. Der demografische Wandel, aber auch die Zuwanderung und der Zuzug nach Krefeld sind wichtige Faktoren, die berücksichtigt werden müssen. Dynamische Vorgänge.
Die Geburtenzahlen steigen wieder seit einigen Jahren, die Einwanderung, mitsamt der Flüchtlingswelle, stellen die Verwaltung vor immer neue Aufgaben. Schön und Jürgen Maas, Leiter des Fachbereichs Schule, rechnen mit 1004 neuen Grundschülern in den nächsten sechs Jahren gegenüber 2017. Ein Anstieg um 13 Prozent. Es entsteht ein Bedarf an 40 neuen Klassen. Die Verwaltung hat für diese Prognose und Annahme einen Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre ermittelt.
Vor allem in West, Mitte und Ost ist mit mehr Schülern zu rechnen
Demnach wird vor allem in den Bezirken West, Mitte und Ost ein hoher Zuwachs bis zum Jahr 2023/24 erwartet. In absoluten Zahlen: 314 Grundschüler mehr in West, 358 in Mitte, 138 in Ost. Fischeln und Uerdingen erleben dagegen einen leichten Rückgang. Allerdings sind noch keine zukünftigen Neubaugebiete in die Prognose eingeflossen. Fischeln, das seit Jahren wächst, bräuchte eine neue Schule, wenn weiterer neuer Wohnraum entsteht. So der Bedarf. Ohne bauliche Maßnahmen an Schulen wären derzeit neun weitere Klassen möglich, so die Annahme. Der Bedarf an 40 Klassen sei hingegen nur durch An- oder Umbauten zu schaffen.
Ein weiterer Punkt ist der Ganztag, der in Krefeld ausgeweitet werden soll. Derzeit steht für Kinder im Grundschulalter nur eine Kapazität von 37 Prozent zur Verfügung. Und das bei einer beinahe Vollversorgung im Vorschulalter zwischen drei und sechs Jahren. Schön: „Das kann nicht sein. Wir haben in Krefeld noch viel nachzuholen, sind aber in guten Gesprächen.“
Zunächst soll das Ganztagsangebot auf mindestens 60 Prozent aufgestockt werden. Nahezu alle Krefelder Grundschulen seien baulich bereits dafür ausgestattet, etwa zwei Drittel sogar bereits für 100 Prozent Auslastung. Leichte Raumdefizite gebe es demnach nur noch an sechs Standorten.
Die Verwaltung will nun Prüfungen der baulichen Machbarkeit in Auftrag geben, die Kosten ermitteln und die personellen Ressourcen in Schul- und Bauverwaltung klären. Fachbereichsleiter Jürgen Maas: „Es ist ambitioniert, aber wir sind verpflichtet, den Schulen das räumliche Angebot zur Verfügung zu stellen.“