Stadtplanung Neues Konzept: Gründerzentrum soll im alten Krefelder Stadtbad entstehen
Seit Jahren liegt das historische Stadtbad mitten in der Krefelder Innenstadt brach. Jetzt gibt es Konzept, das Wirtschaftsstandort und Kleinod flott machen soll.
Krefeld. Für das alte Stadtbad an der Neusser Straße bahnt sich eine überraschende Lösung an. Die SPD bestätigt auf WZ-Anfrage, dass es ein Konzept für die Nutzung als Existenzgründerzentrum gibt.
„Die Entwicklung des Areals des historischen Stadtbades als Standort für ein Existenzgründerzentrum sowie als mögliche Kultur- und Veranstaltungsstätte könnte einen Entwicklungsimpuls für die gesamte südliche Innenstadt mit sich bringen und die Aufwertung eines Quartiers mit strukturellen Defiziten in Gang setzen“, sagt Fraktionsvorsitzender Benedikt Winzen. Seine Fraktion begrüße den vorgebrachten Denkanstoß und stehe Gesprächen offen gegenüber.
Winzen ist der Meinung, dass ein solches Konzept nur überfraktionell getragen werden könne. Auch die CDU-Fraktion deutet an, der Idee einiges abgewinnen zu können. Allerdings war der Vorsitzende Philibert Reuters gestern nicht mehr zu sprechen. Darüber hinaus befindet sich derzeit ein Verein in Gründung, der die Entwicklung des Kleinod ein für allemal in die Hand nehmen möchte. Krefelder aus Politik und Kultur sind da in der Findung und wollen sich dem Vernehmen nach „Freischwimmer“ nennen.
Idee und Ansatz für ein Existenzgründerzentrum ist Krefeld als Hochschulstadt mit einer Vielzahl an jungen, qualifizierten und kreativen Menschen und einem weitreichenden privatwirtschaftlichen Netzwerk.
Einen konzentrierten Vorstoß, diese Potenziale zu nutzen, der dazu noch eingebettet sei in einen stadtentwicklungsorientierten Gesamtkontext, habe es noch nicht gegeben. So heißt es in dem Konzept, das der WZ vorliegt. Es geht überdies davon aus, dass ein solches Existenzgründerzentrum in öffentlicher Trägerschaft laufen müsste. Das Ziel: Die Expertise und Steuerungsmöglichkeiten der Stadtverwaltung, ihrer Tochterunternehmen und -gesellschaften sowie der Hochschule Niederrhein zur Unterstützung von Gründerinnen und Gründern zu bündeln.
Weitere Ziele: Abbau von Gründungsbarrieren, die Schaffung einer breit aufgestellten Gründerszene als Vehikel der Stadtentwicklung, das Controlling wirtschaftlicher Erfolge sowie regelmäßige Überprüfung der konzeptionellen Grundlagen.
Das Konzept, das sich ausschließlich nicht nur an Digital-Start-Ups richtet, liegt auch der Wirtschaftsförderung Krefeld vor, die als Träger fungieren soll. Deren Chef Eckart Preen ist sehr optimistisch. „Das ist ein Ziel, das wir nicht nur uneingeschränkt unterstützen, sondern das wir auch federführend begleiten wollen. Zu konkreten Standortfragen möchte ich mich allerdings heute noch nicht äußern.“