Krefeld Das denken die Krefelder über die Organspende

Die Meinungen zur Widerspruchslösung von Gesundheitsminister Jens Spahn gehen auseinander.

Ich hatte früher selber einen Ausweis, bin nun aber zu alt. Es gibt immer zwei Seiten der Medaille. So richtig befürworten kann ich aber weder das Eine oder das Andere. Ein Diktat macht das Freiwillige zur Pflicht. Das kann nicht der Weg sein. Angelika Thelen

Foto: Ja/Bischof, Andreas (abi)

Das Thema Organspende bleibt sensibel. Versuche, die Zahl der Spender zu erhöhen sind zuletzt erfolglos geblieben. Geht es nach Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) werden nun drastischere Lösungen erwägt. Alle Deutschen sollen künftig Organspender sein, wenn sie oder ihre Angehörigen dem nicht ausdrücklich widersprechen. Bisher muss ein potenzieller Spender noch zu Lebzeiten eingewilligt haben, oder seine Angehörigen stimmen dem im Todesfall zu. Was in Nachbarstaaten wie Niederlanden, Spanien, Österreich oder Polen schon lange die Norm ist, soll nun also auch in Deutschland eingeführt werden. Doch Spahns Widerspruchslösung schlug heftige Wellen und entwickelte eine neue Debatte über die Vor- und Nachteile der Organspende. Auch die Krefelder sind unterschiedlicher Meinung. Während es für die einen selbstverständlich ist, können sich andere nicht so recht an den Gedankengewöhnen , dass die eigenen Organe in einem anderen Körper weiterleben. Der allgemeine Tenor ist klar: Zwingen sollte man niemanden.