Herbert Laumen und der Torpfostenbruch vom Bökelberg

Mönchengladbach (dpa/lnw) - An den 3. April 1971 wird sich Herbert Laumen wohl immer erinnern. Es knirschte heftig, als Laumen an jenem 27. Fußball-Bundesligaspieltag beim Stand von 1:1 zwischen Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen nach einer zu weiten Flanke von Günter Netzer in vollem Tempo heranrauschte, den Ball verfehlte und plötzlich im Netz hing.

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„Dann hörte ich, wie das morsche Gebälk in Zeitlupe neben mir abbrach und das Tor langsam umknickte. Ich musste noch in Deckung gehen, um nicht erschlagen zu werden“, denkt Laumen, der an diesem Samstag 75 Jahre alt wird, zurück. Etwas Gutes hatte das Ereignis: Danach hatte das Holzgebälk ausgedient, die Tore wurden aus Aluminium gefertigt. Werder wurde nach dem Abbruch am Grünen Tisch zum Sieger erklärt, die Borussia wurde dennoch Meister.

Laumen erlangte nicht nur wegen des Torpfostenbruchs eine Art Berühmtheit. „Herbert Laumen war ein wunderbarer Fußballer, ein Klassestürmer, der alles drauf hatte“, sagt sein einstiger Kompagnon Jupp Heynckes über den Mann, der in 267 Bundesligaspielen 121 Treffer erzielte. Laumen, der sich mit Radfahren und Schwimmen fit hält, kümmert sich seit Jahren um die Ehemaligen, ist Mitglied des Ehrenrates - und fast immer Stadiongast, wenn die Borussia spielt.