Hitze sorgt für massives Fischsterben in kleineren Gewässern
Münster (dpa/lnw) - Die Situation sei „mehr als dramatisch“: Wegen der Hitzewelle in diesem Sommer sterben in Nordrhein-Westfalen vermehrt Fische in kleineren Gewässern wie Teichen, Tümpeln oder Auffangbecken.
„So schlimm war es noch nie“, sagte Till Seume vom Landesfischereiverband Westfalen und Lippe am Dienstag. Pro Jahr gebe es normalerweise ein bis zwei dramatische Fälle, momentan würden täglich drei bis fünf Hilferufe von Anglervereinen eingehen.
Der Grund für das Massensterben der Tiere: die Hitze. Das durch die Sonne aufgewärmte Wasser könne nur wenig Sauerstoff aufnehmen, so Seume. Auch absterbende Algen würden viel Sauerstoff verbrauchen, so dass für die Fische wenig über bleibe. Mitteleuropäische Fische können laut Seume nur wenige Wochen in warmem Wasser überleben, bis ihre Organe versagen: „Eine Wiederbesiedlung kann mehrere Jahre dauern“.
Der Fischereiverband versucht, den örtlichen Anglervereinen in NRW mit Wasserbelüftern zu helfen. Diese seien dauerhaft im Land unterwegs und versorgen das Wasser mit Sauerstoff. Angler fangen die Fische außerdem mit Netzen ein und bringen sie in kühlere Gewässer.
Eine Besserung der Situation ist unklar. Es müsse es lange und beständig mehrere Tage hintereinander regnen, um das Wasser abzukühlen. Kurze Gewitter mit starken Regenfällen verschlechtern die Situation nur noch, sagte Seume.