Betriebe in Krefeld nicht kurzfristig durch Neuregelungen überraschen IHK: Schließungen trotz Inzidenz vermeiden
Kreis Viersen · Hauptgeschäftsführer Steinmetz appelliert an Gastronomie und Veranstaltungsbranche, die notwendigen Nachweise konsequent zu kontrollieren.
(jon) Angesichts zunehmender Neuinfektionen und steigender Hospitalisierungsrate sorgt sich die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein um ihre Mitgliedsunternehmen. „Neuerliche Schließungen von Wirtschaftszweigen müssen unbedingt vermieden werden, die Unterstützungsleistungen für die von Umsatzeinbußen betroffenen Betriebe sollten verlängert werden, und die Arbeitgeber sollten mehr Möglichkeiten erhalten, Infektionsschutzmaßnahmen innerhalb des Unternehmens zu ergreifen“, formuliert IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz seine Erwartungen an die Ministerpräsidentenkonferenz und die Debatte zum Infektionsschutzgesetz im Bundestag in dieser Woche.
Aus Sicht von Steinmetz wäre es der „worst case“, wenn es im Dezember – wie im Vorjahr – zu Schließungen von Geschäften oder dem Verbot von Weihnachtsmärkten oder Veranstaltungen kommen würde. „Damit dies vermieden werden kann, sind Eindämmungsmaßnahmen richtig. Mögliche Verschärfungen sollten durch Personenbegrenzungen, 3- und 2G oder eine Testpflicht für alle geregelt werden. Es muss jetzt auch für die kommenden Wochen festgelegt werden, bei welcher Hospitalisierungsrate welche Beschränkungen gelten“, so der Hauptgeschäftsführer. Dann würden Betriebe nicht kurzfristig von Neuregelungen überrascht werden.
Klar ist aus Sicht von Steinmetz aber auch: „Es kommt auf das regionale Infektionsgeschehen und die Hospitalisierungsrate vor Ort an. Deswegen sollten Beschränkungen nicht bundesweit, sondern regional gelten. In NRW ist die Lage weniger dramatisch, deswegen sollten die Beschränkungen hier auch weniger strikt ausfallen als in anderen Bundesländern.“
Steinmetz appelliert an die IHK-Mitgliedsunternehmen der Gastronomie, der Veranstaltungsbranche und des körpernahen Dienstleistungsbereichs, die notwendigen Nachweise konsequent zu kontrollieren. „Es ist nicht gut, dass in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, die Impf-, Test- und Genesenennachweise werden nicht gründlich kontrolliert. Wer nicht kontrolliert, schadet damit der gesamten Branche.“ Die betroffenen Branchen werden nach IHK-Einschätzung alleine durch das erhöhte Infektionsgeschehen auch ohne weitere Schließungen Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Deswegen müssten die Unterstützungsmaßnahmen jetzt schnell über den 31. Dezember hinaus zu verlängern. „Wir möchten, dass zum Beispiel auch kleine Theater, Cafés und Veranstaltungstechnikbetriebe Planungssicherheit haben und den Winter überstehen“, so Steinmetz. Außerdem plädiert er dafür, den Arbeitgebern mehr Möglichkeiten zu geben, das Pandemiegeschehen einzudämmen. Steinmetz spricht sich für eine freiwillige 3G-Regelung am Arbeitsplatz aus. Die Arbeitgeber hätten ein Interesse daran, das Virus aus dem Betrieb herauszuhalten.