Wülfrath In schwieriger Zeit Attraktivität gesteigert
WÜLFRATH. · Der Trägerverein des Niederbergischen Museums bilanziert das ausklingende Jahr.
Ein schwieriges Jahr auch mit vielen Ungewissheiten für die weitere Entwicklung neigt sich für den Trägerverein des Niederbergischen Museums dem Ende entgegen. Ein hoffnungsvoller Beginn mit vielen geplanten Veranstaltungen und neuen Ideen zur weiteren Entwicklung der Attraktivität des Museums an der Bergstraße wurde im März durch Corona abrupt gestoppt. So standen 2020 die Räumlichkeiten für Besucher und für die traditionelle Bergische Kaffeetafel nur knapp vier Monate unter Berücksichtigung des eigens entwickelten Hygienekonzepts offen.
„Dieses Herunterfahren beinahe aller Aktivitäten hat natürlich Auswirkungen auf die finanzielle Situation des Trägervereins, die ohnehin nur auf der Basis des unermüdlichen Einsatzes der mehr als 60 ehrenamtlich Tätigen gerade so ohne größere Verluste in den vergangenen Jahren bilanziert werden konnte“, teilt der Verein mit. „Wir haben keinen Grund, in großes Wehklagen zu verfallen. Aber wenn das 2021 so weitergeht, ist Hängen im Schacht“, hatte Vorsitzender Eberhard Tiso bereits im August im Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit betont.
Dennoch könnten auch für das abgelaufene Jahr positive Dinge benannt werden. „So wurden im Frühjahr mehrere Räume – hier ist vor allem der Herminghaus Raum zu nennen – mit neuem Bodenbelag verschönert. Der mit Originalmöbeln aus dem vorletzten Jahrhundert eingerichtete Saal wirkt nun noch eleganter und versetzt den Besucher nachhaltig in die Wohnkultur des gehobenen Bürgertums des 19. Jahrhunderts. Diese Renovierungen haben nicht unmaßgeblich zu einer weiteren Attraktivität des Niederbergischen Museums beigetragen“, so der Trägerverein weiter.
Und dann sei natürlich beim erstmals von der Landesregierung NRW auch für Wülfrath ausgelobte Heimatpreis die Freude riesengroß gewesen, als die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung dem Trägerverein des Museums zugesprochen wurde. Damit wurde nicht nur sein erfolgreiches Wirken für die Aufrechterhaltung traditioneller bergischer Essensbräuche, sondern generell die erfolgreiche museumspädagogische Arbeit gewürdigt, die jährlich circa 5000 Besucher aus dem gesamten Bundesgebiet in die Kalkstadt lockt. „Das ist auch ein Marketingaspekt für Wülfrath. Das Museum hat eine gewisse Wertigkeit. Ich darf das so sagen, wir haben uns gefreut wie Bolle“, sagte Eberhard Tiso bei der Preisverleihung im September.
Außerdem wurde eine Präsenzbibliothek eingerichtet, die einen guten Überblick über die Stadtgeschichte, die Gründung von Handwerks- und Industrieunternehmen, vom Vereinsleben und dem Wirken bekannter Personen ermöglicht. „Ein gemütliches Sofa lädt zu einem kurzweiligen Verweilen und Schmökern in einer nach Sachgebieten übersichtlich gegliederten Sammlung von Heften, Büchern, Aufzeichnungen der Entwicklungsgeschichte Wülfraths ein. Über 200 Werke umfasst diese Sammlung bereits“, führt der Verein aus.
Ergänzende Dokumente aus der Bibliothek von Privatpersonen oder aus ihren Truhen auf dem Dachboden über ehemalige Firmen, Gründungsveranstaltungen von Vereinen, Jubiläen und Ehrungen, nimmt das Museum weiter gerne entgegen. Zu erreichen ist das Team des Niederbergischen Museums, Bergstraße 22, ab dem 11. Januar wieder unter Telefon 02058/782 66 90 oder niederbergischesmuseum@gmx.de per E-Mail.
Der Vorstand des Trägervereins schaut verhalten hoffnungsvoll auf das nächste Jahr. „Wir bedanken uns bei allen Freunden und Förderern des Niederbergischen Museums und wünschen allen ein friedvolles Weihnachtsfest und einen ruhigen Jahreswechsel.“ Weitere Informationen sind über das Netz abrufbar: