NRW Kirchengemeinde will grüner werden

Büderich · Die Gemeinde der Christuskriche hat einen eigenen Blühstreifen angelegt. Weitere ökologische Projekte sollen folgen.

Die Blühwiese vor der Christuskirche ist Teil eines Projekts, mit dem sich die evangelische Gemeinde ökologischer aufstellen will.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Es grünt und blüht auf der Wiese neben der Christuskirche in Büderich. Im März haben die Mitglieder der evangelischen Gemeinde dort Pflanzensamen ausgesät, und inzwischen zeigt sich das Ergebnis in voller Farbenpracht. Pfarrer Wilfried Pahlke ist zufrieden.

„Verschiedene Gruppen haben mitgemacht: die Kinder aus dem Kindergottesdienst, die Konfirmanden und die Damen von der Frauenhilfe. Jeder hat eine Hand mit Saatgut bekommen und sie ausgebracht, ohne genau zu wissen, was daraus wachsen wird“, so der Geistliche. Seit dem Frühjahr ist daraus eine farbenfrohe Wildwiese entstanden, ein ganzes Feld, in dem auch Insekten eine Heimat gefunden haben. „Die Kinder und Jugendlichen der Gemeinde haben auch eigene Insektenhotels gebastelt und aufgehängt“, sagt Pahlke stolz.

Allerdings musste das bunte Feld eingezäunt werden – zu groß ist die Angst, dass etwa Hunde es mit ihren Hinterlassenschaften verunstalten. Auch die Möglichkeit, dass Blumendiebe die schönen Pflanzen ausgraben, sieht der Pfarrer. „Ich finde es aus der Distanz sowieso schöner zu beobachten, aber wer einen genauen Blick darauf werfen will, dem machen die Küsterin oder ich auch gerne das Tor auf.“

Und das Blumenmeer vor der markanten Kuppelkirche ist keine einmalige Aktion: „Wir haben mehrere Pflanzen ausgebracht, das bedeutet, dass es hier auch in den kommenden Jahren bunt wird“, verspricht Wilfried Pahlke. Er kann sich sogar vorstellen, die Fläche der Blühwiese in Zukunft noch zu erweitern.

Die Gemeinde stellte
von Öl auf Gas um

Die ökologische Aktion steht nicht allein, sondern ist Teil eines großen Handlungskonzepts, dem sich die Büdericher zusammen mit anderen Gemeinden aus dem Evangelischen Kirchenkreis Krefeld-Viersen verschrieben haben. Auf dessen Mai-Synode wurde das Projekt „Öko-fairer Kirchenkreis“ beschlossen, die einzelnen Pfarren sollen – zunächst mit kleinen Aktionen wie dem Meerbuscher Blühstreifen – Schritt für Schritt den Weg zu mehr ökologischem Bewusstsein gehen.

Pfarrer Wilfired Pahlke gibt dafür die Marschrichtung vor: „Uns ist beispielsweise die Entsiegelung wichtig, das bedeutet: weniger Beton, mehr Erde und Grün auf dem Gelände der Kirche.“ Damit seit man rund um die Christuskirche schon sehr weit. „Ein Stück weit haben wir sicherlich Vorbildfunktion im Kirchenkreis“, so der Geistliche. Besonders stolz ist er auf den alten Baumbestand rund um das Gotteshaus, vor allem auf den Mammutbaum auf dem Kirchenvorplatz, der so alt ist wie das Gebäude selbst und inzwischen zu einer Landmarke herangewachsen ist.

Doch damit sei es nicht getan: Die Gemeinde hat ihre Energieversorgung von Öl auf Gas umgestellt, außerdem soll geprüft werden, ob es möglich und sinnvoll ist, eine Solaranlage auf den Kirchengebäuden zu installieren. Da dies aber nur unter bestimmten Bedingungen genug Energie abwirft, um einen ökologischen Nutzen zu haben, müssen hier Experten hinzugezogen werden.

„Ein Großteil der Gemeinden im Kirchenkreis zieht beim öko-fairen Wandel tatkräftig mit. Das finde ich gut so“, sagt Pfarrer Pahlke. Dass die Meerbuscher im Augenblick die schöne Blühwiese bestaunen können, soll nur der Anfang
sein.