Eschweiler Klimaaktivisten blockieren Braunkohle-Kraftwerk - 13 Festnahmen
Umweltaktivisten blockierten am Mittwochmorgen die Kohlezufuhr zum Braunkohlekraftwerk Weisweiler. RWE schaltete zwei große Blöcke ab. Die Polizei spricht von Sabotage und nahm 13 Personen fest.
Eschweiler. Umweltaktivisten haben nach Polizeiangaben von Mittwoch die Kohlezufuhr zum Braunkohlekraftwerk Weisweiler bei Aachen besetzt. Die Betriebsüberwachung habe am frühen Morgen die vermummten Personen auf dem Gelände entdeckt und die Polizei alarmiert. Wegen der Unterbrechung des Kohlenachschubs musste der Energiekonzern RWE nach eigenen Angaben drei von vier Kraftwerksblöcken über Stunden vom Netz nehmen. Die Aktivisten hatten am frühen Morgen einen Bagger am Kohlebunker und ein Förderband besetzt und die Kohlezufuhr gestoppt.
Die Aktivisten haben nach eigenen Angaben eine Bandanlage und einen kleineren Bagger am Kohlebunker des Kraftwerks besetzt und die Kohlezufuhr gestoppt. „Das ist ein Sabotage-Akt“, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei war mit Spezialisten einer technischen Einheit im Einsatz, die die angeketteten Aktivisten loslösten. 13 Personen nahm die Polizei fest. Gegen sie wird nun wegen der Störung öffentlicher Betriebe und wegen Hausfriedensbruchs ermittelt. Das Aktionsbündnis Weshutdown sprach von mehreren Dutzend Aktivisten auf dem Betriebsgelände, die Polizei von gut einem Dutzend.
Das Kraftwerk Weisweiler stößt nach Angaben des Bund für Umwelt und Naturschutz NRW auf Datengrundlage von 2015 jährlich 18 Millionen Tonnen Kohlendioxid aus und liegt damit bundesweit auf Platz 5 klimaschädlichsten Anlagen.
Während sich in Bonn die Staats- und Regierungschefs bei der Weltklimakonferenz in Bonn als Klimavorreiter inszenierten, schafften die Kohlebagger weiter Tatsachen, heißt es in einer Erklärung des Aktionsbündnisses Weshutdown. Ein Bündnis-Sprecher sagte am Morgen: „Wir nehmen den Kohleausstieg selbst in die Hand.“ dpa