Kommission soll Potenzial für geringere Baukosten ermitteln
Düsseldorf (dpa/lnw) - Eine Experten-Kommission soll im Auftrag des Landes bis Ende des Jahres das Potenzial für die Senkung von Baukosten ermitteln. Möglicherweise überbordende Bürokratie oder unnötig hohe Standards beim Bau sollten dabei überprüft werden, sagte NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) am Mittwoch bei der ersten Sitzung in Düsseldorf.
Nach Ansicht des Präsidenten der Architektenkammer NRW, Ernst Uhing, sind vor allem bezahlbare Grundstücke eine Voraussetzung für kostengünstiges Bauen. Immer noch gebe es Kommunen, die nicht wüssten, wo Grundstücke zur Verfügung ständen. Kostentreiber beim Bau seien beispielsweise Autostellplätze in Tiefgaragen, sagte Alexander Rychter vom Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (VdW). Auch lange Baugenehmigungsverfahren können nach Expertenangaben die Kosten um bis zu drei Prozent in die Höhe treiben.
Die Fachleute aus Land, Kommunen und Verbänden und des Landes beschäftigen sich auch mit Fragen der Gebäudedämmung und des Brandschutzes. Warnende Stimmen kamen aus den Kommunen. „Das billige und schnelle Bauen darf nicht auf Kosten der Sicherheit gehen“, sagte Rudolf Graaff vom Städte- und Gemeindebund NRW.
Am 1. Januar 2019 tritt in Nordrhein-Westfalen eine neue Landesbauordnung in Kraft. Künftig sind etwa geringere Abstände zwischen Wohngebäuden erlaubt. Kleinere Projekte wie Garagen oder Wintergärten dürfen genehmigungsfrei gebaut werden. Zu Stellplätzen dürfen Kommunen eigene Vorgaben machen. Bauanträge können auf elektronischem Weg eingereicht werden. Aufgabe der jetzt eingesetzten Kommission ist es, Standards festzulegen, die im Gesetz nicht bis ins Detail geregelt sind.