Kommunalwahl 2020 Gleich drei Kandidaten unter 30 im Wahlbezirk 16

Düsseldorf · Grüne, FDP und Linke treten in Bilk Südost mit jungen Kadidaten an, auch CDU und SPD mit „Debütanten“.

Symbolbild.

Foto: dpa/Michael Kappeler

In unserer Reihe zur Kommunalwahl stellen wir die Kandidaten der Parteien vor, die eines von 41 Direktwahlmandaten für den Düsseldorfer Stadtrat gewinnen möchte. Diesmal: Bilk Südost (Wahlbezirk 16) – das Viertel rund um Uni und Uniklinik sowie jenseits der Witzelstraße.

Wenn in diesem Wahlbezirk eine Ü30-Party für die Direktkandidaten stattfinden würde, dürften gleich drei Bewerber nicht dabei sein: Sarah Löffler (Grüne), André Witner (FDP) und Michael Driesch (Linke) sind alle noch unter 30. Und mindestens Sarah Löffler wird, wenn sie dann die Ü30-Party-Erlaubnis hat, schon auf einige Jahre Erfahrung im Düsseldorfer Stadtrat zurückblicken. Sie steht auf Listenplatz 7 ihrer Partei und sie hat auch gute Aussichten auf das Direktmandat. Die Grünen holten in Bilk Südost bei der Europawahl 2019 34,6 Prozent der Stimmen. Die 23-Jährige ist nach eigenen Angaben seit der Schulzeit Umwelt- und Klimaaktivistin, zudem ist sie Beisitzerin im Kreisvorstand und Sprecherin der Jungen Grünen in Düsseldorf.

Mindestens eine Gemeinsamkeit teilt sie mit dem Kandidaten der Liberalen. Auch André Witner ist Vorsitzender der Jugendorganisation seiner Partei. Der 28-jährige Chemietechniker und Juli-Chef nennt als politische Schwerpunkte die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum auch für junge Berufseinsteiger, Auszubildende und Studenten, sowie den „deutlichen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs“.

Der dritte unter Dreißig, Michael Driesch, ist 26 und Student, aber nicht in seiner Nachbarschaft. Er besucht die Kunstakademie. Driesch hat den Kulturvereins HotBox mitbegründet und er ist auf Landesebene Mitglied des Parteirats der Sprecher für Kunst und Kultur. Die Linke war bei der vorherigen Kommunalwahl in Bilk Südost 2,2 Prozentpunkte stärker als die FDP.

CDU und SPD haben Kandidaten nominiert, die schon über einige Jahre Erfahrungen in politischen Gremien gesammelt haben, aber noch keine im Stadtrat, die also wie ihre jungen Mitbewerber Debütanten wären. Sabine Humpert-Kalb verteidigt für die Sozialdemokraten das Mandat, das 2014 Oliver Müller mit 31,0 Prozent der Stimmen für die Partei holte. Sabine Humpert-Kalb engagiert sich bereits im Behindertenbeirat und möchte sich im Rat für bezahlbaren Wohnraum, besseren Nahverkehr und „natürlich“ die Umwelt einsetzen, sagt sie auf der Facebook-Seite der SPD. Die Sozialdemokraten landeten bei der Europawahl im vergangenen Jahr im Wahlbezirk 16 bei 14,8 Prozent.

Da schafften es die Christdemokraten immerhin noch auf 18,8 Prozent, so dass Frank Optensteinen mindestens mit den zweitbesten Aussichten ins Rennen geht. Er ist bereits seit vielen Jahren Mitglied in der Bezirksvertretung 3, die sich um die Stadtteile des südlichen Zentrums kümmert.

Die AfD hat auf Anfrage unserer Redaktion bisher keine Direktkandidaten übermittelt.