Freibad Neuenhof nimmt letzte Hürden
Wuppertal · Nach umfangreichen Reparaturarbeiten soll der Badebetrieb im Freibad möglichst am 20. Juli starten.
Das Wasser ist kristallklar und strahlt einladend blau. Wer die Hand hineinhält, wird bei bereits wohligen 25 Grad erst recht zum Sprung hinein animiert. Doch bis die ersten Schwimmer im Freibad Neuenhof wieder ihre Bahnen ziehen können, wird es wohl noch knapp zwei Wochen dauern. Der SV Neuenhof und seine fleißigen Helfer haben derweil eine Menge zu tun. Gerade sind Mitarbeiter des Cronenberger Garten- und Landschaftsbauunternehmens Schmitt dabei, die zuvor abgebauten Gehwegplatten zu verlegen und die letzten Wunden zu schließen, die die umfangreichen Reparaturmaßnahmen des Sommers gerissen haben. „Wir haben noch Glück gehabt, dass wir hier so viele Gewerbe haben, die uns immer zur Verfügung stehen“, lobt Vereinsvorsitzender Mischa Goeke den Zusammenhalt in Cronenberg und die enge Verbindung mit dem Bad. Das Jubiläumsjahr – der SV Neuenhof wird 90 – hatte er sich ganz anders vorgestellt, doch nachdem zu Beginn des Jahres im Technikhaus der erste Defekt auftrat, reihte sich Katastrophe an Katastrophe.
Dann verschwanden plötzlich 250 Kubikmeter Wasser pro Tag aus dem Becken. Wie berichtet, suchte man länger vergeblich nach dem Leck, und entschloss sich schließlich, die Wasserzufuhr zum Becken komplett zu erneuern, um nicht noch an eine Leitung hernzumüssen, die unter dem Becken verlief. Erst in den vergangenen Wochen, nachdem sich auch die Materialbeschaffung nicht einfach gestaltet hatte, konnte die neue Verrohrung an der 50 Meter breiten Seite gelegt werden. Die alte hatte 40 Jahre auf dem Buckel. „Aber die neue musste die Normen von 2020 erfüllen“, beschreibt Mischa Goeke den großen Aufwand, den man nach Rücksprache mit Bauexperten getrieben hat. Das kräftige Längsrohr wird in der Mitte zu zwei dünneren aufgefächert, die je eine Beckenhälfte bedienen und aus denen sich noch dünnere Rohre in die ebenfalls neu installierten Beckenzuläufe verzweigen.
Gute Saison 2018/2019 verhindert existenzielle Probleme
„Ein Pyramidensystem und alles mit Umweltschutz- und sonstigen Regeln konform. Ich hoffe, das hält jetzt auch wieder 40 Jahre“, erzählt Goeke. Hätte der Verein nicht eine so gute Saison 2018/19 gehabt, hätte ihn die jetzige Situation in existenzielle Schwierigkeiten bringen können. Jetzt ist Goeke froh, dass die Mitglieder, im Sommer sind es meist rund 2000, Verständnis gezeigt haben. Manche haben sogar Hilfe angeboten, andere gespendet, sagt er. Von Abmeldungen weiß er nichts, auch wenn sich gleichzeitig einige beim Nachbarn Wasserfreunde angemeldet haben,. Der hatte sein Vereinsbad bereits am 20. Mai öffnen können, der scheidende zweite Vorsitzende Peter Nocke meldet ein Mitgliederplus von 200 und einen vorläufigen Aufnahmestopp.
Nun hofft Mischa Goeke, dass die Schwimmer auch die nötigen Maßnahmen des Coronaschutzes annehmen und sich dadurch den Badespaß nicht verleiden lassen, wenn er ab der 30. Kalenderwoche (angepeilt ist der 20.Juli) endlich möglich sein soll: Separater Aus- und Eingang, vier Zonen im Becken, in denen hin und zurück geschwommen werden darf, nur die Außenduschen und -Toiletten sind geöffnet, höchstens 600 Menschen im Bad, höchstens 200 gleichzeitig im Becken sind erlaubt. Es gehe derzeit nicht anders.
Drei Badezeiten soll es geben – früh von 6.30 bis 9.30 Uhr sowie abends von 18 bis 22 Uhr nur für Mitglieder. Von 10 bis 17.30 Uhr ist auch die Öffentlichkeit zugelassen. Und dazwischen gibt es je eine halbe Stunde Pause für Desinfektions- und Reinigungsarbeiten. Das herrliche Wasser wird, so die Hoffnung, für einiges entschädigen.