Die vor zwei Monaten gestartete nordrhein-westfälische Initiative gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung gegenüber Beschäftigten im Gesundheitswesen bekommt immer breitere Unterstützung. Jetzt haben sich auch die gesetzlichen Krankenkassen angeschlossen.
Zentrale Akteure des Gesundheitswesens und das zuständige Landesministerium wollten damit „gemeinsam ein deutliches Zeichen setzen gegen Hass, Hetze und Handgreiflichkeiten gegenüber den Helferinnen und Helfern in der Not“, teilte die Düsseldorfer Staatskanzlei mit. Das unterstreiche die enorme gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit der Menschen im Gesundheitswesen - ganz egal welcher Herkunft und welcher Hautfarbe.
Nicht weggucken
„Die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen leisten mit ihrer Arbeit Tag für Tag und rund um die Uhr einen unentbehrlichen Dienst für das Gemeinwohl“, betonte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) „Beleidigungen, Drohungen oder gar Angriffe gegen unsere Kümmerer in der Not dulden wir nicht.“ Das müsse die Gesellschaft unmissverständlich deutlich machen, indem sie nicht weggucke, sondern sich entschieden hinter die Beschäftigten im Gesundheitswesen stelle.
Stellvertretend für die Krankenkassen und Krankenkassenverbände in Nordrhein-Westfalen betonte auch der Leiter der Landesvertretung Dirk Ruiss: „Alle Patienten und alle Beschäftigten im Gesundheitswesen haben das Recht auf eine faire, respektvolle und gleiche Behandlung - unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion oder sozialem Status.“
Umfrage läuft
Das Landesgesundheitsministerium hatte im vergangenen Juni 2024 eine Studie zu Rassismus und Antisemitismus gegenüber Beschäftigten im Gesundheitswesen in NRW in Auftrag gegeben, die sich auch mit dem Thema Gewalt befasst. Dazu läuft eine Online-Befragung, die sich an alle Beschäftigten des Gesundheitswesens richtet. Die Endergebnisse werden im Sommer 2026 erwartet.
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