Einbrüche 19 000 Klicks auf WZ-Einbruch-Karte
Die Übersichtskarte zu Einbrüchen und Autoaufbrüchen in Krefeldern ist stark nachgefragt. Innenstadt bleibt Brennpunkt.
Krefeld. 4. August, wieder ein Einbruch. Dieses Mal an der Lützowstraße. Die Beute: Uhren und Anstecknadeln. Die Täter entkommen unerkannt — wie fast immer. Der Einbruch geschieht in einem Gebiet, das nicht unbedingt als Einbruch-Brennpunkt bekannt ist. Das wird beim Blick auf die WZ-Einbruch-Karte, die seit Ende Mai dieses Jahres online die von der Polizei vermeldeten Wohnungs- und Geschäftseinbrüche sowie die Autoaufbrüche verortet werden, sofort deutlich. Die Nachfrage für die WZ-Einbruch-Karte ist groß. Insgesamt hat es bislang 19 035 Aufrufe des interaktiven Übersichtsdokuments gegeben. Aufgelistet sind bis heute bislang 222 Einbrüche in Häuser oder Wohnungen. Zehn Geschäfts- oder Firmeneinbrüche und insgesamt 65 Autoaufbrüche im Stadtgebiet.
Die Karte soll einen Überblick über Einbruch-Brennpunkte verschaffen. Dabei werden die Tatorte nur anhand der Straße, nicht aber der Hausnummer dokumentiert. Trotzdem lassen sich tendenzielle Aussagen aus der Übersichtskarte ableiten. Es ist deutlich — Stadtmitte ist und bleibt ein Brennpunkt in Sachen Einbrüche. Das bestätigt auch Kriminalhauptkommissar Jürgen Koch, Leiter der polizeilichen Ermittlungsgruppe „Dämmerung“, beim Blick auf die WZ-Einbruch-Karte. „Stadtmitte ist ein Problembereich“, sagt Koch. Gerade Mehrfamilienhäuser würden von Tätern ins Visier genommen. Kein Stadtteil weist mehr Einbrüche- und Einbruchsversuche im ersten Halbjahr 2016 auf. Die vorgelagerten Stadtteile würden dadurch aber nicht weniger oft zum Ziel von Einbrechern. Egal ob Fischeln, Bockum, Oppum, Uerdingen oder Gartenstadt: Gemäß der WZ-Einbruch-Karte schlagen die Täter nahezu im gesamten Stadtgebiet zu. Auch wenn auf der WZ-Karte in Gellep-Stratum, Forstwald und Hüls kaum Einbrüche verzeichnet sind. Polizei vermeldet nur 80 Prozent aller Wohnungseinbrüche Beim Blick auf die Autoaufbrüche im ersten Halbjahr 2016 lassen sich auf der interaktiven WZ-Karte Schwerpunkte in Fischeln, Bockum und dem Norden Krefelds herauslesen. Die Häufung in einzelnen Gebieten ist auf Aufbruchserien zurückzuführen, bei denen Täter gerade nachts bei mehreren Wagen in einem Umkreis von wenigen hundert Metern zuschlagen würden. Bei Geschäftseinbrüchen hält sich die Polizei oftmals aus ermittlungstaktischen Gründen mit dem Melden zurück. Gerade einmal zehn Geschäfts-/Firmeneinbrüche sind auf der WZ-Einbruch-Karte verzeichnet. Vier davon in der Innenstadt.
Nach Angaben der Polizei würde generell nur die von den Ordnungsbehörden im Frühjahr des Jahres eingeführte Wochenübersichtskarte zu den Einbrüchen einen kompletten Überblick liefern. „Nur dort werden alle Einbrüche aufgelistet“, sagt Polizeisprecherin Karin Kretzer. Zu sehen sind in der Übersichtskarte der Polizei aber lediglich die Einbrüche einer Kalenderwoche. Wie hoch die Zahl an Nutzern des polizeilichen Einbruchradars ist, können die Ordnungshüter nicht sagen, da erst gegen Ende des Jahres die Möglichkeit einer Erhebung der Zugriffsdaten gegeben wäre.
Dafür liegen die Zahlen der Einbrüche und Einbruchsversuche aus dem ersten Halbjahr 2016 vor. Demnach verzeichnete die Polizei beim Wohnungseinbruch einen leichten Rückgang auf 424 Taten. 2015 waren es noch 499. „Wirklich zu bewerten sind die Zahlen aber erst Ende des Jahres“, sagt Koch. Denn die klassische Einbruchszeit in Herbst und Winter würde erst noch kommen.