Prozess 37-Jähriger rastet wegen Affäre aus

Krefeld. „Das ist keine Kleinigkeit und schon an der oberen Grenze der häuslichen Gewalt“, sagt die Richterin am Amtsgericht am Mittwoch bei der Urteilsverkündung zu einem 37-jährigen Krefelder, der im Februar auf seine Frau losgegangen war.

Die Richterin macht deutlich, dass der Angeklagte nur knapp an einer Gefängnisstrafe vorbeigekommen ist.

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Die Vorsitzende betont, dass der Mann nur knapp einer Gefängnisstrafe entkommen sei. Er muss wegen Körperverletzung und Nötigung eine Geldstrafe in Höhe von 100 Tagessätzen zu je 30 Euro bezahlen, insgesamt also 3000 Euro.

Die Staatsanwaltschaft warf dem Mann vor, in der Nacht vom 7. auf den 8. Februar seiner Frau gegen den Oberschenkel, den Brustkorb und den Kopf geschlagen und sie an den Haaren gezerrt zu haben.

Die Frau erlitt dadurch Rötungen und Kopfschmerzen. Kurz vorher habe der Mann herausgefunden, dass seine Frau eine Affäre hat. Nach dem Streit rückte die Polizei an und verwies den Mann der Wohnung. Der Angeklagte sei aber in den frühen Morgenstunden des 8. Februars zurückgekommen.

Er schlug ein Fenster ein und gelangte über den Balkon in die Wohnung im zweiten Stock. Er habe seine Frau gepackt und sie ins Auto gezerrt, um dort mit ihr zu reden. „Ich denke, jeder kann sich vorstellen, welche Ängste Ihre Frau dabei hatte“, sagte die Vorsitzende. Vor Gericht gab der Mann die Gewalttaten zu.

Seine Frau kam nicht zu der Verhandlung. „Ich hatte gehofft, dass meine Frau da ist“, sagte der Angeklagte. Er hätte sich gerne noch einmal entschuldigt. Aktuell habe er keinen Kontakt zu ihr und ist nach München gezogen. Der Staatsanwalt hatte eine Geldstrafe von 70 Tagessätzen zu je 30 Euro gefordert. Genauso wie der Angeklagte erklärte er nach dem Schuldspruch den Verzicht auf Rechtsmittel an die nächste gerichtliche Instanz. Das Urteil ist damit rechtskräftig.