46-Jähriger missbraucht Mädchen
Bewährung für Mann, der Achtjährige zu Filmaufnahmen zwang.
Krefeld. Zwei Jahre lang hat ein 46-jähriger Krefelder die achtjährige Tochter seiner Lebensgefährtin sexuell missbraucht. Siebenmal hat der Mann das Mädchen dazu aufgefordert, sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen, die er dann gefilmt hat.
Bei einer Hausdurchsuchung wurden die Filme sowie rund 220 kinderpornografische Bilddateien auf seinem Computer sicher gestellt. Vor dem Jugendschöffengericht war der Angeklagte am Dienstag geständig und kam mit zwei Jahren Haft auf Bewährung davon.
Langsam schilderte der Angeklagte, wie er 2002 die Mutter des Mädchens kennen gelernt hat. Schnell habe er mehr Zeit mit dem Kind als mit seiner Lebensgefährtin verbracht. "Ich habe sie von der Schule abgeholt und mich dann mit ihr beschäftigt", erzählte der Krefelder. An den gemeinsamen Nachmittagen hat er dann das Kind zu den Handlungen überredet. Das Paar trennte sich 2005.
Erst bei einer Hausdurchsuchung 2007 hat die Kriminalpolizei das Film- und Bildmaterial gesichert. "Noch während der Durchsuchung räumte der Angeklagte ein, dass sich auf dem Rechner kinderpornografische Bilder befinden könnten", sagt die Staatsanwaltschaft.
Mit seinem Geständnis hat der Angeklagte seinem Opfer die Aussage vor Gericht erspart. "Ich wusste damals schon, dass es falsch war. Zeitweise habe ich auch darüber nachgedacht, einen Psychiater aufzusuchen", erzählte der Krefelder. Die Polizei kam ihm zuvor: "Das war eine Schocktherapie." Heute bearbeite er nur noch Urlaubsfilme auf dem Computer.
Das mittlerweile 15-jährige Opfer ist am Dienstag aus freien Stücken vor Gericht erschienen. Die Entschuldigung ihres einstigen Peinigers nahm es augenscheinlich gelassen zur Kenntnis. "Es ist in Ordnung. Mich belastet das nicht so wirklich." Heute wohnt das Mädchen auf eigenen Wunsch in einer betreuten Wohngemeinschaft. Ihre Mutter hatte Probleme mit der Erziehung.
Für den Täter hat das rechtskräftige Urteil weitreichende Konsequenzen. Seine Stelle im Sicherheitsbereich des Flughafens ist er mit der Vorstrafe wohl los.