Video-Serie KR65+ Wie es war, in den 1930er-Jahren in Krefeld aufzuwachsen
Krefeld · Der Auftakt des Video-Podcasts „KR65+“ war ein voller Erfolg. In Folge zwei spricht diesmal Heinz Fladt über seine Kindheit auf einem Bauernhof in Fischeln und Drillinge als Geschwister.
Der Auftakt des Video-Podcasts „KR65+“ war ein voller Erfolg. Viele Leserinnen und Leser haben sich das Video angeschaut, in dem Ponzelar-Reuters ihre Erinnerungen an die Rheinlandhalle im Jahr 1956 schildert. An diesem Samstag erscheint die zweite Folge des Podcasts, den der Krefelder Jörg Enger mit der Westdeutschen Zeitung ins Leben gerufen hat.
Diesmal spricht Heinz Fladt über den Sachshof in Fischeln, auf dem er am 1. Mai 1938 geboren wurde. „Ich hatte eine sehr schöne Jugend“, sagt der Krefelder, der mit fünf Geschwistern aufgewachsen ist – darunter Drillinge. „Der große Wurf kam am 28. Dezember 1943“, blickt Fladt zurück auf das Datum, an dem seine jüngsten Geschwister das Licht der Welt erblickten – zwei Mädchen und ein Junge. Eine besondere Geburt, fand sie doch auf dem Bauernhof selbst statt.
Schnell lernten die Geschwister das Leben auf dem Hof lieben und schätzen. Schließlich gab es jeden Tag Neues zu entdecken, allein der Tiere wegen, von denen es auf dem Sachshof reichlich gab. Fladt zeigt ein Foto, auf dem er als Jieetejockei, also Ziegenreiter zu sehen ist. „Bei uns auf dem Hof wurde überwiegend Platt gesprochen. Erst in der Schule habe ich Hochdeutsch gelernt.“
Ja, die Schule. Das war für den jungen Krefelder ohnehin der Beginn einer „nicht so schönen Zeit“, wie er heute sagt. „Ich hatte keine Lust auf Schule, sondern viel mehr Lust aufs Spielen auf dem Bauernhof.“ Eingeschult wurde Fladt im April 1944, in den Folgemonaten rückte der Krieg immer näher, Tiefflieger zogen über Krefeld hinweg. „Uns wurde von den Eltern eingeschärft, dass wir uns unter einem Baum flach auf die Erde schmeißen, wenn wir einen Tiefflieger hören.“ Erst wenn die Flieger hinweggezogen waren, durften die Jungen und Mädchen weitergehen. Lange dauerte die Schulzeit für Heinz Fladt allerdings nicht. Warum? Das erzählt er im Video. gob