A 57: Tempo 100 nur nachts
Das Limit wird entlang des Stadtgebiets nur von 22 bis 6 Uhr gelten. Für den Ausbau steht erste Genehmigung an.
Krefeld. Durch eine Temporeduzierung auf 100 Stundenkilometer wird es auf der Autobahn 57 nicht wirklich leiser. Das zumindest sagt Michael Kaufmann. Er ist Projektleiter für die A 57 beim Landesbetrieb Straßenbau (Straßen NRW). Sie werde auch nur für die Nachtstunden gelten und habe dann den Zweck, die Lärmspitzen von Motorrädern oder schnellen Autos zu mindern, falls sich die Fahrer daran hielten.
Tagsüber wäre ein eingeschränktes Tempo sowieso unnütz. „Dort kann wegen des hohen Verkehrsaufkommens sowieso keiner schneller fahren. Die Lastwagen bleiben darüber hinaus bei ihrem Limit von 80 km/h.“ Dass die Tempobegrenzung komme, haben die Mitarbeiter von Straßen NRW der Presseberichterstattung entnommen. Kaufmann: „Bei uns ist noch keine derartige Mitteilung eingegangen.“
Oberbürgermeister Gregor Kathstede hatte sich über die „gute Nachricht aus dem NRW-Verkehrsministerium gefreut“, dass es für den Streckenabschnitt zwischen der Ausfahrt Gartenstadt und dem Rasthof Geismühle bald ein generelles Tempolimit gebe (die WZ berichtete).
Für den sechsspurigen Ausbau der A 57 auf Krefelder Gebiet — zwischen Oppum und Autobahnkreuz Meerbusch — geht der Vorentwurf für die Planung Anfang 2012 auf den Genehmigungsweg ins Verkehrsministerium. „Für das restliche Krefelder Gebiet haben wir jetzt mit dieser Planung angefangen“, so Kaufmann.
Michael Kaufmann, Projektleiter bei Straßen NRW, über das bevorstehende Tempolimit
Auch die Bestimmung des Lärmschutzes steht 2012 auf der Agenda. „Welche Wände wir bauen werden, möchten wir mit Vertretern aus Verwaltung, Politik und Bürgervereinen besprechen.“ Es werde jedoch keine jahrelange Diskussion geben können. „Wir haben Termine einzuhalten“, sagt Michael Kaufmann. Ob es gekrümmte oder anders gestaltetet Lärmschutzwände gibt, steht demnach noch nicht fest. „Vielleicht werden wir zusätzlich noch Architekten um Vorschläge bitten.“
Der Autobahnausbau beginnt auf dem ersten Krefelder Teilstück wohl Anfang 2015. Auf die schöne Geismühle und die denkmalgeschützte Autobahnkapelle werde besondere Rücksicht genommen.
So könnten die neuen Lärmschutzwände aus durchsichtigem Material bestehen. Sie würden nicht größer sein als die, die jetzt schon dort stehen. „Der Hügel, auf dem die Mühle steht, ist auf jeden Fall höher.“
Außerdem könnten für den Besuch von Mühle und Kapelle die Parkplätze und die anliegende asphaltierte Fläche hinter dem jetzigen Rasthaus, das abgerissen wird, von Straßen NRW übernommen werden, erklärt der Projektleiter. Dann könnten Besucher die Bauwerke über die Abfahrt Oppum und die Hauptstraße parallel zur A 57 erreichen. Einen direkten Zugang von der Autobahn werde es nicht mehr geben. Es werden dort nur Parkplätze für Schwertransporte und Schwerbehinderte eingerichtet, die die Toilette aufsuchen möchten.
Dafür ist weiterhin geplant, im Zuge des Raststätten-Ausbaus auf der Ostseite eine zusätzliche Kapelle zu bauen. „Ob dies geschieht, entscheidet der Bund. Wir werden hier auf jeden Fall eine Hinweistafel mit der Geschichte von Geismühle und Kapelle aufstellen und eine Wegbeschreibung samt Koordinaten angeben, damit die Besucher dorthin kommen.“