Kunst 23 Künstler in 12 Ateliers
Krefeld · Am 31. März und 7. April stellen Krefelder unter dem Titel „Bauhaus“ ihre Kunstwerke in der ganzen Stadt aus.
Als Prunkstück der Ausstellung „A 48“ ist der bunt gestaltete Bauhaus-Schriftzug zu benennen. Alle sieben Kleinbuchstaben sind von einem anderen Künstler gestaltet worden. Sieht man sich das Wort von vorne an, so ist das ganze Wort schwarz, so wie eben auch der originale Schriftzug vom Bauhaus. Betrachtet man das Ganze jedoch von der anderen Seite, so kann man beispielsweise ein „a“ bewundern, auf dem Jari Banas vom Jaris Atelier einen Comic unter dem Titel „Less is more“ angebracht hat. Die Bildgeschichten finden sich auch in seinen Werken, die beim A-Gang zu sehen sind, wieder. Nur der Titel des Comics, prangt weiß auf schwarz auf dem ersten „u“. Damit wollte eine andere Künstlerin Schlichtheit demonstrieren. Das andere „u“ ist in grün-blau bemalter Wickeloptik gestaltet – es wirkt wie von Stoffbahnen eingehüllt. Das „s“ hingegen glänzt mit der Optik einer polierten Steinoberfläche und dem Schriftzug „Doch nicht in Stein gemeißelt“. Das Konzept für das Ausstellungsstück haben die beteiligten Künstler gemeinsam entworfen. Als Anlass gilt das 100-Jährige Schaffenswerk der Gestaltungshochschule Bauhaus.
Zu dem Schriftzug gehört auch ein dreiteiliges Kunstwerk aus Kreisen, Quadraten und Dreiecken. Sie sind in blau, gelb und rot gefärbt. Diese Formen sind typische Symbole für das Bauhaus. Die Farben sind ebenso je einer der Formen zugeordnet. Die Kunstwerke werden noch bis zum Ende des A-Gangs im Foyer des Rathauses zu sehen sein. Gebaut wurde aus Holzfaserplatten, „wir wollten etwas leichtes und umweltschonendes“, so Antje Schwittmann-Schops vom Atelier Feuerfest.
Ob in dem Prunkstück oder bei den Kunstwerken in den Ateliers, „wir haben jeder unsere eigene Kunstrichtung eingebracht und doch etwas gemeinsames geschaffen“, beschreibt die Künstlerin Mauga Houba-Hausherr. Über allem stand der Arbeitstitel „Sind wir nicht alle ein bisschen Bauhaus?“. Als kleine Anekdote gibt es ein Filmchen, in dem die Buchstaben zusammengesetzt werden. Oberbürgermeister Frank Meyer sieht hier die „Krefelder Vielfalt“ dargestellt. Er hofft, dass der A-Gang „ganz allgemein den Blick auf Architektur, Design und Kunst lenkt“.
Kunstschaffende sind so vielfältig wie Bauhaus-Schriftzug
So vielfältig wie der Bauhaus-Schriftzug sind auch die Kunstrichtungen der 12 Ateliers und Gastaussteller. Eine Gemeinsamkeit besteht jedoch darin, dass fast alle an der Fachhochschule Niederrhein Design studiert haben. In den Ateliers sind beim A-Gang viele Kunstwerke zu sehen. Barbara Bismark präsentiert im Widerborst ihren Schmuck aus Fundstücken aus dem Meer. Muscheln, Korallen, kaputte Plastikdosen – sie verwandelt auch scheinbaren Müll in etwas Schönes. Eine Künstlerin in der Samtweberei ist Claudia Reich: „Ich setze um, worüber ich mich wundere und ich wundere mich viel.“ An derselben Adresse hat sich Nurten Kocaman mit Textilien und Stefanie Hohl mit dem Aspekt Licht beschäftigt.
Bei einigen von ihnen sind zudem deutliche Bezüge zum Bauhaus spürbar. So auch im Ausstellungsarrangement von Michael Lauer. Seine Bilder werden von den Farbkomponenten Blau, Gelb und Rot geprägt. Mit seiner Malerei will er keine Langeweile verbreiten, sondern bedient sich folgendem Wahlspruch: Malerei auf der Grenze, wo das Subjekt sich verliert.“
Die Besucher erwarten so einige Überraschungen – von Bildergeschichten und Malereien, über Textilien und Schmuckstücke, bis hin zu Collagen, Keramiken und Skulpturen ist für jeden Interessierten etwas dabei. Auch 100 Jahre nach seinem Entstehen bringt das Bauhaus die Vielfalt an zeitgenössischer Kunst zusammen.