Wahlkampf 2020 Acht Männer und eine Frau treten in Krefeld an

Krefeld · Deutlich mehr Kandidaten als in den vergangenen Jahren stellen sich zur Wahl. Unterstützungsunterschriften müssen bis Montag vorliegen.

Neun Kandidaten treten an bei der Wahl zum Oberbürgermeister.

Foto: ZB/Matthias Bein

Der Wahlzettel zur Bestimmung eines neuen Oberbürgermeisters für die Stadt Krefeld wird am Sonntag, 13. September, ungewöhnlich lang ausfallen: Neun Kandidaten wollen sich, Stand Mittwoch, 13 Uhr, zur Wahl stellen. Zum Vergleich: 2015 hatten mehr als 182 000 Wahlberechtigte sechs Kandidaten auf dem Zettel. Und bei der OB-Wahl 2009 waren es sieben.

Nach Auskunft einer Stadtsprecherin haben acht der aktuellen Kandidaten auch schon die notwendigen Unterstützungsunterschriften zusammen. „Und da bei dem 9. Kandidaten ebenfalls nur noch wenige Unterschriften fehlen, gehen wir davon aus, dass alle durchkommen werden.“ Bis kommenden Montag gibt es noch Gelegenheit zur Nominierung und zur Einreichung der erforderlichen Unterschriften.

Fest steht schon: Amtsinhaber Frank Meyer (SPD) trifft auf Thorsten Hansen (Grüne), Kerstin Jensen (CDU) – sie ist die einzige Frau – und Joachim C. Heitmann (FDP). Dies sind sicher die aussichtsreichsten Bewerber. Ebenfalls antreten wollen Richard Jansen (Die Partei), Salih Tahusoglu (Wir Krefeld), Andreas Drabben (UWG/FW), der Landtagsabgeordnete Dr. Martin Vincentz (AfD) und Peter Lommes (DKP). Wer von den Kandidaten der kleineren Parteien die notwendigen Unterschriften derzeit noch nicht vorweisen kann, blieb auf Nachfrage unserer Zeitung offen.

Unterstützungsunterschriften müssen bis Montag vorliegen

Wer auch immer es ist: Bis Montag 27. Juli, 18 Uhr (Ausschlussfrist), müssen besagte Unterstützungsunterschriften vorliegen. Die Frist dazu war mit Blick auf die Einschränkungen durch die Pandemie-Situation um knapp zwei Wochen verlängert worden. Und auch die Zahl der Unterschriften ist deshalb kleiner geworden: Statt 290 müssen diesmal nur 174 Unterschriften für einen OB-Wahlvorschlag beigebracht werden. Dieser muss persönlich und handschriftlich unterzeichnet sein.

Deutlich niedriger sind die Hürden für die Kandidaten für den Stadtrat, die Rats-Reserveliste und die Listen für die neun Bezirksvertretungen. Je sechs Unterschriften sind pro Ratswahlbezirk notwendig, 60 sind es für die Reserveliste. Bei den Bezirksvertretungen liegt je nach Größe die Zahl zwischen 19 (Mitte) und sieben (Süd).

Übrigens: Einige der Krefelder OB-Kandidaten in diesem Jahr können schon Wahlkampf-Erfahrung an gleicher Stelle vorweisen. So holte etwa Joachim C. Heitmann (FDP) vor elf Jahren bei seinem zweiten Anlauf auf den Bürgermeistersessel 7,25 Prozent der Stimmen – schon bei der Wahl davor war er Kandidat der Liberalen gewesen. Wiedergewählt wurde 2009 allerdings Gregor Kathstede (CDU), der sich äußerst knapp gegen Ulrich Hahnen (SPD) durchsetzen konnte.

2015 waren im ersten Wahlgang nicht nur der spätere Sieger Frank Meyer (SPD) und sein CDU-Kontrahent Peter Vermeulen dabei, sondern auch Thorsten Hansen (Grüne) wollte damals schon Oberbürgermeister werden. Sein Wahlkampfmotto lautete: „Hansen – der kann das!“. Diesmal lautet sein Motto noch schlichter: „Hansen für Krefeld!“.