Zoo Krefeld Affenbaby zeigt sich den Zoo-Besuchern (mit Video)
Am 5. Dezember ist das Orang-Utan-Mädchen geboren. Nach einer Woche alleine mit Mutter und Bruder, kann es nun bestaunt werden.
Krefeld. Der sechsjährige Changi muss sich ab sofort umgewöhnen, denn er ist seit dem 5. Dezember nicht mehr der jüngste Orang-Utan im Krefelder Zoo. Am Tag vor Nikolaus kam das kleine Affenweibchen, das bisher noch keinen Namen hat, zur Welt, wie Tierpflegerin Eva Ravagni berichtet. „Mir war morgens, als ich zur Arbeit kam klar: Entweder das Baby ist gekommen oder wir brauchen einen Tierarzt“, erzählt Ravagni.
Glücklicherweise stammte das viele Blut in der Tat nur von dem Geburtsvorgang. Verletzt war niemand. Voller Stolz hält Affenmama Lea ihr Kleines fest im Arm und zeigt es inzwischen den Zoobesuchern. Das nächste halbe Jahr wird Lea ihr Junges, das Mitte Januar einen Namen bekommen wird, mit sich herumtragen, wie Ravagni erklärt: „Ablegen würde die Mama ihr Junges nie, denn in der freien Wildbahn würde das den sicheren Tod bedeuten.“
Nach circa sieben bis acht Monaten wird das Orang-Utan-Baby dann selbstständig anfangen zu klettern und immer weitere Kreise alleine ziehen, erklärt Ravagni. Bis dahin behält Affenmama Lea ihren kleinen Liebling ganz nah bei sich. „Das ist so wie bei uns Menschen,“ sagt Ravagni mit einem Schmunzeln, „die Kleinen brauchen noch ganz viel Nähe.“
Im Gegensatz zu Sungai, der ältesten Tochter von Lea, war Changi, der bisher Jüngste, in den ersten Tagen nach der Geburt etwas bockig, vermutlich aus Eifersucht. Daran erinnert sich Tierpflegerin Ravagni noch gut. „Er hat die ersten beiden Tage Wutanfälle bekommen und viel herum gefiepst.“ Das könne aber auch daran gelegen haben, dass Changi mit Lea und dem Neugeborenen alleine war und niemanden zum Herumtoben hatte, mutmaßt Ravagni: „Papa Bunjo und Tochter Sungai wurden erst mal von den anderen getrennt, damit Mama Lea und das Neugeborene sich aneinander gewöhnen können.“
Da Changi auch bei der Geburt dabei war, blieb er bei Lea und dem Jungtier. Knapp eine Woche dauerte es, bis die gesamte Familie wieder zusammengeführt wurde. „Das verlief dann aber sehr unspektakulär und ohne Probleme“, berichtet Ravagni.
Changi allerdings genießt es, dass er die jetzt wieder die Aufmerksamkeit der großen Schwester und des Vaters für sich hat und mit den beiden herumtoben kann.
„Mit Bunjo als Vater haben wir auf jeden Fall die richtige Entscheidung getroffen“, freut sich auch Zoo-Biologin Petra Schwinn. Ravagni erzählt, dass der Zoo nach dem Tod des alten Zucht-Mann Telok länger nach einem neuen Gruppenführer gesucht hatte. Ebenfalls ruhig und entspannt sollte er sein: „Wir sind froh, dass wir uns für Bunjo entschieden haben — es ist toll, wie er mit dem Jungtier umgeht.“