Anwohner stoppen Sägen: Nach vier Bäumen ist Schluss

Ohne Genehmigung wurden an der Kaiserstraße alte Bäume gefällt.

Krefeld. Als am Samstagmorgen um 7 Uhr an der Kaiserstraße Sägenlärm ertönt, wundert sich keiner der Anwohner. Baumpflegearbeiten waren anhand eines Zettels angekündigt — als die ersten allerdings feststellen, dass vor ihren Fenstern bereits vier von insgesamt 25 überwiegend alten Ahornbäumen weg sind, reagieren sie sofort und rufen die Polizei. Die stellt fest: die Auftragsfirma hat keine Genehmigung.

„Der Vorgang war der Stadt nicht bekannt. Es handelt sich zwar um ein Privatgrundstück, dennoch fallen die Bäume unter die Baumschutzsatzung und dürfen nicht ohne Genehmigung gefällt werden“, sagt Pressesprecher Timo Bauermeister. Er sei froh, dass die Anwohner die Polizei gerufen haben.

Die Anwohner mussten Samstagmittag erneut einschreiten, als das gleiche Unternehmen einen weiteren Baum fällen wollte. „Die Begründung war, dass dieser Baum nicht unter die Baumschutzsatzung fällt, weil er schmaler ist. Dass es sich dabei aber um einen nummerierten, städtischen Baum handelt, mussten wir den Arbeitern erst erklären“, sagt Anwohnerin Annedore Koch.

Mit Protestplakaten an Türen und Fenstern wollen sie und ihre Nachbarn sich gegen die Abholzung wehren. „Wir sind hier alle total aufgebracht. Das muss man sich mal vorstellen, da kommt einfach eine Firma in einer Nacht- und Nebelaktion und will 25 Bäume abholzen. Hätten wir nicht reagiert, wären die jetzt alle weg.“

Welches Unternehmen die Baumfällungen ausgeführt hat, ist weder den Anwohnern noch der Stadt bekannt. „Wir haben nur gesehen, dass es wohl aus dem Kreis Düren kommt“, sagt Koch.

Die Stadt wird den Eigentümer des Grundstücks nun anschreiben, damit er sich erklärt. Ein Grund für die Fällung ist nicht ersichtlich: „Nur einer der Bäume dort ist krank, der ist allerdings nicht gefällt worden“, sagt Bauermeister. Wem genau das Grundstück gehört, ließ sich bis Redaktionsschluss nicht herausfinden. Die Stadt darf den Namen aus Datenschutzgründen nicht herausgeben.