Baggerführer wurde am Kopf getroffen

Am Klinikum herrschte einen Tag später Stille wie lange nicht mehr. Der Todesfall vom Mittwoch hat Betroffenheit ausgelöst.

Krefeld. Wie Mahnmale ragen die Arme der beiden Bagger an der Unglücksstelle in den Himmel. Dort hat der 51 Jahre alte Baggerführer aus Duisburg am Mittwoch sein Leben verloren. Nach dem Obduktionsbefund des Gerichtsmediziners ist ein offener Schädelbruch die Todesursache. Betonbrocken waren auf das Führerhaus der Baumaschine geprasselt.

Die Abbrucharbeiter haben frei, kommende Woche wird wieder am Hochhaus gearbeitet, das widerspenstiger ist als erwartet: Ursprünglich sollte der 51 Meter hohe Betten-Bau schon Ende März gefallen sein. Mehr als die Hälfte der Stahl-Skelett-Kontruktion aus den 1960er Jahren steht noch. In Gänze war es 97 Meter lang, 51 Meter hoch und 20 Meter breit.

Das Unglück vom Mittwochmorgen bleibt Gesprächsstoff im und am Helios-Klinikum. „Wie kann der Abräumbagger unter der großen Abbruchmaschine mit dem langen Meißel arbeiten?“ fragt sich nicht nur die Betreiberin des Kiosks auf dem Krankenhaus-Gelände. Die Kripo hat noch nicht alle Zeugen vernommen. Ermittelt wird wegen fahrlässiger Tötung.

„Wir warten den Bericht der Kriminalpolizei ab“, hält sich Oberstaatsanwalt Hans-Dieter Menden mit Aussagen zurück. Zwar liegen die Laboruntersuchungsbefunde der Gerichtsmedizin noch nicht vor, aber Hinweise auf Alkohol oder andere beeinträchtigende Mittel gebe es nicht, teilt Acor Hans-Peter Kniely von der Pressestelle der Polizei mit.

So ruhig wie einen Tag nach dem Unglück ist es seit Januar auf dem Klinik-Gelände nicht mehr gewesen. Selbst bei zehn Grad unter Null an einigen Februartagen hatten die Abbrucharbeiter die ganz alten Ziegelstein-Gemäuer westlich des Hochhauses plattgemacht. Über 60 Arbeiter waren Monate beschäftigt, das Bettenhaus zu entrümpeln.

Weil bei den frostigen Temperaturen im Februar kein Wasser zum Binden eingesetzt werden konnte, wurde die Nachbarschaft von einer grauen Staubschicht überzogen.