Bestattungen sollen teurer werden
Verwaltung will die Gebühren um 3,25 und 8,9 Prozent anheben. Der Rat entscheidet darüber am 1. Dezember.
Krefeld. Eine Deckungslücke von fast einer Million Euro weist der Einnahmeetat der elf städtischen Friedhöfe für 2010 aus. Deshalb schlägt der städtische Fachbereich Grünflächen eine erneute Anhebung der Gebühren zwischen 3,25 und 8,9 Prozent für das kommende Jahr vor. Bereits am 1. Januar 2011 sind spürbare Anhebungen vorgenommen wurden. Zu entscheiden hat darüber der Rat in seiner Sitzung am 1. Dezember.
Die Gesamtkosten des Friedhofwesens lagen im Vorjahr bei rund sechs Millionen Euro. Auf der Einnahmeseite konnten aber lediglich 4,4 Millionen Euro verbucht werden. Gegenüber 2009 verringerten sie sich um rund eine halbe Million oder fast zehn Prozent. 560 000 Euro aus dem allgemeinen Haushalt sollen das entstandene Loch stopfen.
Das Betriebsergebnis lag vor einem Jahr mit 73,1 Prozent deutlich unter dem angestrebten Kostendeckungsergebnis von 90 Prozent. 2009 lag diese Kennzahl noch bei 79,25 Prozent.
Bei den Erdbestattungen sollen die „Anpassungen“ der Gebühren von 738 auf 762 Euro steigen (plus 3,25 Prozent). Eine Wahlgrabstätte zur Zweifachbelegung soll 8,9 Prozent teurer werden. Unverändert hingegen bleiben die Kosten für die Urnenbestattungen bei 263 Euro, wie auch für die Kremation (274 Euro).
Das erklärt sich auch dadurch, dass aufgrund des eingedrungenen Grundwassers im Krematorium im Hauptfriedhof seit Oktober 2010 keine Verbrennungen durchgeführt werden können. Bis zur Schließung wurden 893 Einäscherungen in Krefeld vorgenommen (2008: 1218). Auch bei den Erdbestattungen sank die Zahl von 1225 im Vorjahr um 23 gegenüber 2009.
Das Verhältnis von Erd- zu Urnenbestattungen ist 2010 mit 50,6 zu 49,4 Prozent nahezu ausgeglichen. Aber: 2002 betrug dieses Verhältnis noch 65 zu 35 Prozent. Aus dieser Entwicklung ergibt sich auch eine dramatische Abnahme der benötigten Flächen für Gräber.
Von der Gesamtfläche von 127 Hektar aller Friedhöfe wurden in den letzten 30 Jahren nur 94 Hektar benötigt (74 Prozent), so werden es in den kommenden 30 Jahren nur noch 73 Hektar (42 Prozent) sein. „Im Grunde“, so Grünflächenamtschefin Doris Törkel im Bauausschuss, „bräuchten wir nur noch drei Friedhöfe.“ Neben dem Hauptfriedhof wären es die Ruhestätten in Fischeln und Elfrath mit einer Gesamtfläche von 85 Hektar.