Politik Bezirksvertretung: Im Westen Krefelds tut sich was
Eine neue Kita, der Bebauungsplan 780 und Lunkebein’s Kull standen bei der Bezirksvertretung West auf der Tagesordnung.
Krefeld. Frohe Nachricht aus der Pfarrgemeinde Papst Johannes XXIII: „Wir sind auf einem sehr guten Weg, eine sechs oder sieben Gruppen große Kita auf unserem Gelände zu errichten“, sagt Birgit Schmitz, Mitglied des Kirchenvorstandes, den Politikern in der Bezirksvertretung West. „Mit Hilfe der Stadt haben wir einen Investor gefunden, der sich mit der Errichtung derartiger Einrichtungen auskennt.“ Doch das war nicht der einzige Punkt, der auf der Tagesordnung stand.
Es klingt wie ein Geschenk zum 50. Geburtstag der bestehenden Drei-Gruppen-Kita von St. Norbertus in diesem Jahr. „Diese Einrichtung kann während des Baus weiter betrieben werden, die Kinder müssen also nicht umziehen“, erklärt Schmitz weiter. Für die Mädchen und Jungen sei es sicher spannend, eine Baustelle und ihre neue Kita wachsen zu sehen, sagt sie. Der Neubau werde auf dem großen Gelände zur Gutenbergstraße hin, also weiter weg vom Frankenring, errichtet.
Das sei auch aus Umweltschutzgründen — wie zum Beispiel Feinstaub-Belastung — wichtig. Schmitz: „Wir wollen zeitnah und sehr zügig vorankommen, sind mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) und der Stadt im Gespräch und warten auf die Entwürfe des Architekten. Wenn alles fertig ist, wird die alte Kita abgerissen. Dort kommt das Spiel-Areal hin. Das Jugendheim wird im Zuge der Maßnahme modernisiert.“
Der Bebauungsplan 780 für das Gebiet Neuer Weg/Geldernsche Straße bekommt Konturen. Stadtplaner Ludger Walter berichtet, dass die Gutachten für Schallschutz (das Mischgebiet soll nicht so nah an den Nordbahnhof heranreichen), über Altlasten und für den Artenschutz noch nicht vorliegen würden. „Weitere Probleme werden im Verfahren abgearbeitet. Grundsätzlich sind sich die Eigentümer von Nordbahnhof und Grundstücken einig.“ Er nimmt die Anregungen der Bezirksvertreter auf. Sie wünschen sich einen Rad-Fußweg über die Gleise rechts oder links vom Nordbahnhof hinweg als Verbindung zwischen Kaiser-Wilhelm-Park an der Westparkstraße und Hof-/Geldernsche Straße. „Alles andere ist zu weit“, findet Heinz-Albert Schmitz (CDU).
Gabi Schock (SPD) regt an, in der Nähe der Husarenkaserne, dem zu renovierenden Stadthaus und dem Mies van der Rohe Businesspark höherwertige Appartements zu schaffen. „Derartige architektonische Pflöcke fehlen in Krefeld.“ Walter hält eine Wegeverbindung für sinnvoll. „Wir müssen mit der Landeseisenbahn-Verwaltung reden, um die Sicherheit des Bahnverkehrs abzustimmen.“
Zudem wird es einen Ideenworkshop für das Umfeld des Kaiser-Wilhelm-Parks geben. In der zweiten Jahreshälfte sollen die verschiedenen Möglichkeiten vorgestellt werden.
Überhaupt nicht einverstanden sind die Politiker mit den Erläuterungen der Verwaltung über die Untersuchung der Fläche an der ehemaligen Lunkebein‘s Kull. Dort soll eine Kita gebaut werden. „Es gibt keine Transparenz, was untersucht wird — wir sind unzufrieden“, erklärten Rolf Horster (SPD) und Ingeborg Müllers (CDU).
Sie möchten unter anderem wissen, wer wann wo testet, wie tief dafür gebohrt wird und wo die Untersuchung des Grundwassers erfolgt. Dazu sagt Ludger Walter, dass er verstehen könne, dass diese Fragen von brennendem Interesse seien. „Sie können jetzt noch nicht beantwortet werden, da zuerst die Kosten für die Tests ermittelt werden müssten.“ Mehr Informationen hierzu soll es dann im Herbst geben.