Tönisvorst/Krefeld Tödlicher Überfall auf Rentner landet erneut vor Gericht
Tönisvorst/Krefeld. Der Prozess wegen eines tödlichen Überfalls auf einen Rentner im niederrheinischen Tönisvorst muss neu aufgerollt werden. Der Bundesgerichtshof (BGH) hob das Urteil des Landgerichts Krefeld auf.
Am 10. Mai beginne die Neuauflage am Landgericht, teilte ein Gerichtssprecher am Donnerstag mit. Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten Revision eingelegt. Der BGH hatte die Urteilsbegründung daraufhin in mehreren Punkten moniert. So schloss der BGH nicht aus, dass es sich bei der Tat möglicherweise doch um einen Mord gehandelt haben könnte, weil die mutmaßlichen Täter dem 81 Jahre alten Opfer jede Hilfe verweigerten. Der Rentner war in seinem Haus am Niederrhein überfallen und misshandelt worden. Er starb, während die Täter mit einer Armbanduhr und Zigaretten als Beute türmten.
Das Krefelder Landgericht hatte alle fünf Angeklagten wegen Raubes mit Todesfolge verurteilt - zu Strafen zwischen sechseinhalb und zehn Jahren Haft. Den Anklagevorwurf des Mordes hatte das Gericht als nicht erwiesen angesehen. Die Täter hätten nicht unbedingt in Tötungsabsicht gehandelt. Der BGH gab nun den Hinweis, dass es sich trotzdem um einen Mord gehandelt haben könnte: Wegen der unterlassenen Hilfe könnte es sich um einen sogenannten Verdeckungsmord gehandelt haben. Die vier jungen Männer und eine Frau hatten den alten Mann im Oktober 2014 überfallen. Er sollte verraten, wo er seinen Tresorschlüssel versteckt hält. Statt der erwarteten 80 000 Euro sei im Tresor aber kein Geld gewesen. dpa