St. Hubertus Bibelschule ist Konstante in unruhigen Zeiten
Die Bibelschule wird 30 Jahre alt. Das Jubiläum wird am Pfingstsamstag in St. Hubertus gefeiert.
Krefeld. Natürlich habe sich die Arbeit verändert. Es sei beispielsweise schwerer geworden, Priester als Referenten zu gewinnen, die seien eh schon sehr ausgelastet. Viel habe sich in den letzten 30 Jahren seit der Gründung der Geistlichen Bibelschule Niederrhein mit Sitz in Krefeld verändert.
Dennoch ist Stefan Rühl, der Sprecher des Vereins, glücklich und zufrieden mit der Arbeit. Ihm und seinen ehrenamtlichen Kollegen geht es darum, die Bibel in die Haushalte zu bringen. Am Pfingstsamstag wird das Jubiläum gefeiert.
„Es geht darum, die Botschaften aus der Bibel im Alltag anwenden zu können“, erklärt Stefan Rühl. Und das zu vermitteln, scheint ihm wichtig zu sein: Hauptberuflich arbeitet der studierte Theologiepädagoge im sozialen Bereich, den Verein organisiert das fünfköpfige Team nebenbei, Rühls Frau Gabi leitet das Büro.
Das Jahresprogramm der Bibelschule sieht auf den ersten Blick recht üppig aus. Tatsächlich waren es aber mal deutlich mehr Veranstaltungen: „Neben den zeitlich sehr eingespannten geistlichen Referenten sind auch die Familien immer stärker in Aktivitäten und Verpflichtungen eingebunden“, so Rühl.
Die Abkehr vieler Christen von der Kirche sei ebenfalls nicht unerheblich dabei. „Trotzdem geht die Sinnsuche ja weiter, wir bieten da Hilfestellung“, betont Richard Kampa, ebenfalls Mitglied der Leitung.
Viele Fragen hatte auch Stefan Rühl, als er 17 Jahre alt war. Zu dieser Zeit gab es zahlreiche geistliche Aufbrüche im Christentum, besonders in den Freikirchen bildeten sich Bibelkreise, die eine intensive Beschäftigung mit der Heiligen Schrift möglich machten. Auch die katholische Kirche reagierte, und der Krefelder Regionalpfarrer Peter Josef Quirmbach rief in Zusammenarbeit mit den Bistümern — vornehmlich mit dem Bistum Aachen, das den Verein bis heute unterstützt — die Geistliche Bibelschule Niederrhein ins Leben.
„Mit all den Fragezeichen im kopf habe ich damals Pfarrer Quirmbach angesprochen, und so bin ich zur frisch gegründeten Bibelschule gelangt. Die mir dann auch die ersehnten Antworten vermittelt hat“, erinnert sich Rühl. Bald wurde er von Quirmbach auch in die Leitung „berufen“, wie er sagt.
Ein besonderer alljährlicher Termin der Bibelschule: die mehrtägige Familienfreizeit bei Borken. Das Programm und die Auswahl der Referenten ist dann auf die vielen Altersgruppen abgestimmt. „Und es sind einfach schöne gemeinsame Tage“, findet Gabi Röhl. Sie hat ebenfalls früh zur Bibelschule gefunden, ihren Mann hatte sie kurz zuvor kennengelernt.
Als Referenten für Vorträge werden neben den Geistlichen auch Laien wissenschaftliche Theologen gewonnen. Besonders wichtig ist der Bibelschule die konfessionelle Offenheit. „Wir betreiben Bibelarbeit“, so Kampa. „Und jeder, der interessiert ist, kann mitmachen.“ Ziel ist dennoch, einen neuen Zugang zum Glauben zu vermitteln. Getreu dem Motto der Schule: „Bibel lesen — Bibel leben — Bibel weitergeben.“