Bischof sucht vergebens neuen Regionaldekan

Dieses Vakuum ist „hausgemacht“. Am Samstag sollen in Krefeld neue Gespräche zur Lösung geführt werden.

Krefeld. Für Bischof Mussinghoff muss es wie ein Affront wirken. Bis heute ist kein Nachfolger für Regionaldekan Johannes Sczyrba gefunden worden, dessen Amtszeit am 11. April auslief. Im April zeigten sich Bistums-Vertreter noch optimistisch, rasch einen Nachfolger zu finden. Doch die, die darauf angesprochen wurden, haben alle abgewinkt.

Einige Gründe hierfür hat Johannes Sczyrba bereits Mitte März der WZ genannt: Das fehlende Mitspracherecht bei den schmerzlichen Einschnitten im Rahmen der Umstrukturierung der Gemeinden und das in Krefeld fehlende Büro des Regionaldekans. Das ist vor Jahren nach Viersen verlagert worden.

Mit der vom Bistum einst angestrebten Nähe zu den Gläubigen hat das für ihn - wie auch für Vertreter verschiedener katholischer Gremien - nichts zu tun. Ein Mitglied des Katholikenrates warnt sogar vor dem verheerenden Bild der katholischen Kirche, dass es vor Ort keinen Außenvertreter des Bistums gebe.

"Ansprechpartner ist in der Zwischenzeit der übrige Vorstand des Regionalen Pastoralrates", sagt Franz Kretschmann, Pressesprecher des Generalvikariats Aachen. Am kommenden Samstag wird ein Gespräch in Krefeld mit Personalchef, Gemeindehauptabteilungsleiter und Vertretern vor Ort stattfinden. Ob mit Erfolg, wird sich zeigen. Nach WZ-Informationen überlegt derzeit der Generalvikar des Bistums, Manfred von Holtum, diese Aufgabe selbst zu übernehmen.

Dieses Vakuum in Krefeld hätte laut Kirchenvertretern vor Ort nicht entstehen müssen. Sczyrba hatte sich nach Ablauf seiner Amtszeit angeboten, die Aufgaben bis zur Wahl eines neuen Regionaldekans kommissarisch zu übernehmen.

"Mit mir ist darüber bis heute jedoch kein einziges Wort gewechselt worden", sagt der Pfarrer von St. Anna auf Nachfrage. Sczyrba macht aber auch deutlich, dass er unter den jetzigen Bedingungen nur bereit sei, die Repräsentationsaufgaben zu übernehmen. Die Strategie das Bistum wolle er nicht mittragen. Doch ein Sekretariat für den Regionaldekan vor Ort wäre für ihn der erste Schritt in die richtige Richtung.