Feuer im Regenwaldhaus Brand im Zoo Krefeld: Tierpfleger verhindern Schlimmeres

Krefeld · Im Zoo Krefeld ist es zu einem Feuer im Regenwaldhaus gekommen. Mitarbeiter verhinderten Schlimmeres.

Foto: Sebastian Paschold

Dieser Feueralarm am Dienstagmittag löste sofort bedrückende Erinnerungen und schlimme Befürchtungen auf – denn gemeldet wurde er aus dem Krefelder Zoo. Dem Ort, an dem sich in der Silvesternacht von 2019 auf 2020 die bekannte Katastrophe ereignet hatte, als das Affenhaus praktisch komplett niederbrannte und mehr als 50 Tiere ums Leben kamen. Doch diesmal lief alles zum Glück glimpflich ab. Die Feuerwehr hatte den Entstehungsbrand im Regenwaldhaus schnell im Griff, ohne dass Schlimmeres passierte.

Zu verdanken sei das vor allem dem beherzten und schnellen Eingreifen von Tierpflegern und weiteren Mitarbeitern des Zoos, teilte Feuerwehrsprecher Christoph Manten am Mittag im Gespräch mit unserer Redaktion mit. Denn die hatten eine ganz wichtige Vorarbeit geleistet.

Brand im Zoo Krefeld: Ameisenbär und Schildkröten wurden herausgeholt

Den Einsatz schildern die Feuerwehr und der Zoo dann in einer am Nachmittag veröffentlichten Pressemeldung folgendermaßen. Das Feuer mit Rauchentwicklung entstand demnach bei Reparaturarbeiten aus noch ungeklärter Ursache im Bereich der dortigen Holzbrücke, über die Besucher durch das Regenwaldhaus geführt werden. Das Feuer sei aber glücklicherweise nicht auf die Holzkonstruktion übergegangen, erklärte Feuerwehrsprecher Christoph Manten – auch dank besagten schnellen Eingreifens der Mitarbeiter. Denn die hatten mit mehreren Feuerlöschern den Brand im Regenwaldhaus sofort bekämpft.

Mehrere Tiere, darunter unter anderem ein Ameisenbär und sieben Wasserschildkröten, seien durch Tierpfleger schnell aus dem Haus gebracht worden. Beim Eintreffen der Feuerwehr hielten sich keine Besucher im Regenwaldhaus auf. Die Feuerwehr löschte nach und lüftete den Bereich. Ob noch weitere Tiere (zum Beispiel Vögel) durch die notwendigen Lüftungsmaßnahmen das Regenwaldhaus verlassen haben, werde nun durch den Krefelder Zoo sorgfältig geprüft, heißt es in der Pressemitteilung weiter

Da nicht auszuschließen war, dass die Mitarbeiter des Zoos in der Anfangsphase Brandrauch eingeatmet haben, wurden insgesamt 18 Menschen durch den Rettungsdienst gesichtet. Eine Person sei vorsorglich ins Krankenhaus transportiert worden, konnte es aber bereits wieder verlassen. Weitere Personen, wie etwa Zoobesucher, waren laut Feuerwehr und Zoo nicht gefährdet beziehungsweise wurden nicht verletzt.

Das Feuer war den Einsatzkräften telefonisch aus dem Zoo am Dienstag gegen 13.07 Uhr gemeldet worden. Zunächst hieß es, es habe auf circa einem Quadratmeter gekokelt. Im Regenwaldhaus würden offenbar Arbeiten durchgeführt, auch Handwerker seien vor Ort gewesen, so Feuerwehrsprecher Manten weiter.

Die Feuerwehr rückte daraufhin mit zwei Löschzügen und der Rettungsdienst mit drei Rettungswagen und zwei Notärzten mit insgesamt 45 Einsatzkräften vor Ort. Der Einsatz konnte gegen 14 Uhr beendet werden. Die Brandursache wird jetzt durch die Kriminalpolizei genauer ermittelt.

Bei dem Großbrand an Neujahr 2020 war das Affenhaus im Krefelder Zoo in Flammen aufgegangen. In der Nacht gezündete Himmelslaternen wurden später als die mutmaßliche Brandursache ermittelt. Bei dem verheerenden Feuer waren damals etwa 50 Tiere gestorben, darunter mehrere Menschenaffen. Unterdessen nimmt das große Wiederaufbauprojekt „Neues Artenschutzzentrum Affenpark“ Formen an.

Ende September markierte im alten Affentropenhauses der Kostenpflichtiger Inhalt Spatenstich für Bauabschnitt 1 den Beginn eines neuen Kapitels in der Menschenaffenhaltung in Krefeld. In den kommenden 18 Monaten wird ein Warmhaus mit Außenanlagen für die Schimpansen Bally und Limbo und drei weitere Schimpansen-Weibchen auf der Seite hin zur Zoobrücke und für die jungen Gorilla-Männchen sowie eine bedrohte Mangaben-Art in Richtung des jetzigen Gorilla-Gartens entstehen. Und an diesem Tag konnten die Gorillas zum ersten Mal ihre neue Außenanlage begutachten. Bis 2030 soll das Artenschutzzentrum für insgesamt rund 33 Millionen Euro fertig sein.