Dokumente von Hermann von Beckerath übergeben Briefe, Gedichte und Reden für das Stadtarchiv

Krefeld · Dokumente von Hermann von Beckerath können nun erschlossen und der Forschung zugänglich gemacht werden.

Werner Batzke (l.) und Eva Herriger von der mennonitischen Gemeinde, Pfarrer Christoph Wiebe und Archivleiter Olaf Richter (r.) bei der Übergabe der Dokumente.

Foto: Batzke

In der Mennonitengemeinde Krefeld sind rund 180 zumeist handschriftliche Zeugnisse von Hermann von Beckerath (1801-1870) vorgestellt worden. Er war 1848/1849 Abgeordneter im Paulskirchen-Parlament und in dieser Zeit auch Reichsfinanzminister. In der Frankfurter Paulskirche versammelten sich am 18. Mai 1848 die Mitglieder des ersten gesamtdeutschen Parlaments, um über eine freiheitliche Verfassung und die Bildung eines deutschen Nationalstaats zu beraten. Das Konvolut von von Beckerath umfasst drei Ordner, hauptsächlich Briefe, aber auch Reisebeschreibungen, Gedichte und Reden. Sie sind in der Familie seiner Nachkommen privat überliefert worden. Olaf Richter, Leiter des Stadtarchivs Krefeld, hat die Unterlagen in der Kirche an der Königstraße nun übernommen.

Für die bürgerliche Gleichberechtigung von Juden

Hermann von Beckerath war als Bankier und Politiker eine der bedeutendsten Persönlichkeiten Krefelds im 19. Jahrhundert. In den 1840er-Jahren war er mehrfach Vertreter in den preußischen Provinzial-Landtagen und trat dort unter anderem für die volle bürgerliche Gleichberechtigung von Juden ein. Für die Mennonitengemeinde war er im Konsistorium tätig.

Wie schon das Archiv der Gemeinde wurden von Beckeraths Dokumente als Depositum dem Stadtarchiv anvertraut. Die Unterlagen verbleiben somit im Eigentum der Mennonitengemeinde, die sie bereits im Jahr 2010 überlassen bekommen hat. Sie können im Krefelder Stadtarchiv jetzt fachgerecht gelagert, erschlossen und für die Forschung zugänglich gemacht werden. Red