Feier an der Synagoge in Düsseldorf Jüdische Gemeinde gedenkt Terror-Opfern mit 1400 Kerzen
Düsseldorf · Rund 150 Menschen kamen am Samstagabend zur Synagoge in Golzheim, um mit Licht ein Zeichen der Hoffnung zu setzen. Auf der Bühne sprach neben Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt auch Oberbürgermeister Stephan Keller.
Es war die ganze Bandbreite der Gefühle, mit denen sich jüdische Düsseldorfer und mit ihnen weite Teile der Stadtgesellschaft an diesem Wochenende auseinandergesetzt haben: Während am Samstagabend am Paul-Spiegel-Platz in Golzheim an die Opfer des Terroraktes der Hamas erinnert wurde, stand am Sonntagnachmittag beim traditionellen Chanukka-Fest am Grabbeplatz die Hoffnung im Mittelpunkt. Traditionell eröffnete die unabhängige Chabad Lubavitch-Gemeinde, die das Fest gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde veranstaltet, das Fest gegen halb fünf mit Tänzen. „Mit dem Licht vertreiben wird die Dunkelheit, nur zusammen sind wir stark“, sagte Rabbi Chaim Barkahn bei der Begrüßung. Gekommen waren rund 200 Menschen, um zu zeigen, dass Dunkelheit, Gewalt und Terror nicht das letzte Wort haben dürfen. „Jüdisches Leben gehört zu Düsseldorf – jetzt und in Zukunft“, betonte Oberbürgermeister Stephan Keller. Ihre Unterstützung zeigten an diesem Nachmittag auch Vize-Ministerpräsidentin Mona Neubaur und NRW-Justizminister Benjamin Limbach. Bevor die vierte Kerze am großen Chanukka-Leuchter von einem Hebewagen aus eingeschaltet wurde, erinnerte Limbach an eine gemeinsame vorweihnachtliche Feier mit jüdischen Freunden. „Sie sangen die fröhlichen Chanukka-Lieder und wir antworteten mit Weihnachtsliedern.“ In beiden Religionen spendeten Kerzen Hoffnung.
Kerzen hatten auch am Vorabend in Golzheim eine entscheidende Rolle gespielt. 1400 Lichter standen symbolisch für die Anzahl der Opfer, die am 7. Oktober in Israel von der Terror-Organisation Hamas ermordet wurden. Etwa 150 Menschen waren gekommen, um ihrer zu gedenken. „Wir wollen ein besonderes Zeichen der Hoffnung für den Frieden setzen. Auf dass alle Geiseln aus den Fängen der Hamas zurückkommen“, sagte Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt bei der Gedenkfeier. Der Vorsitzende der Europäischen Rabbinerkonferenz stand auf einer provisorischen Bühne mit Oded Horowitz, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, und Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU). Die Aufgabe der Politik und der Bürger sei es, den jüdischen Mitbürgern Mut zuzusprechen, sagte Goldschmidt. „Habt keine Angst zu zeigen, dass ihr jüdisch seid!“