Auftakt im Januar zum Thema Antisemitismus Düsseldorfer Schauspielhaus kündigt neue Gesprächsreihe an

Düsseldorf · Seitdem der Konflikt im Nahen Osten eskaliert, äußert sich auch bei uns immer wieder unverhohlener Antisemitismus. Ein neues Gesprächsformat im Schauspielhaus verspricht nun eine nachdenkliche Auseinandersetzung mit dem Thema – und verspricht zwei bekannte Gäste.

Zu den ersten Gästen der neuen Veranstaltungsreihe gehört der Autor Meron Mendel.

Foto: dpa/Christian Charisius

(grz) Das Düsseldorfer Schauspielhaus am Gustaf-Gründgens-Platz will eine neue Gesprächsreihe mit dem Namen „Positionen und Perspektiven“ ins Leben rufen. Sie soll „der nachdenklichen, multiperspektivischen Auseinandersetzung gewidmet“ sein. Wie das Theater mitteilt, startet das Format mit einer Veranstaltung im kommenden Jahr – am Samstag, 20. Januar, um 19 Uhr. Die ersten Gäste der Reihe sind Meron Mendel, Autor und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, sowie Saba-Nur Cheema, Politologin, Publizistin und Antirassismus-Trainerin.

Mendels Buch „Über Israel reden. Eine deutsche Debatte“ war in diesem Jahr für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert. Cheema wiederum hat die Bundesregierung bereits zu antimuslimischen Rassismus beraten. Wie das Schauspielhaus in Aussicht stellt, werden sich Mendel und Cheema in dem Gespräch mit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober und seinen Folgen in Deutschland beschäftigen. Beide, so heißt es, verfügten „über die Kompetenz und das Gespür, sich differenziert über das Verhältnis zwischen Juden und Jüdinnen und Muslim:innen zu äußern und konkrete Ideen für ein konstruktives Miteinander zu formulieren“.

Dabei werde der Diskurs um Antisemitismus und postkoloniale Rassismuskritik im Rahmen des Gesprächs genauso angesprochen wie der Vormarsch der Rechten und Fragen des jüdisch-muslimischen Dialogs. „Es mag banal klingen, für mehr gegenseitiges Verständnis zu werben. Empathie eignet sich schlecht für Schlagzeilen oder reißerische Social-Media-Postings. Aber nichts ist banaler, als sich immer noch tiefer in seinen Vorurteilen einzugraben – und die eigene Gefühllosigkeit mit Radikalität zu verwechseln“, sagen Mendel und Cheema.

Moderiert wird der Abend von Naomi Naegele. Tickets für die Veranstaltung sind ab sofort auf der Internetseite des Schauspielhauses – www.dhaus.de– erhältlich. Sie kosten zwölf Euro (ermäßigt acht). Ab Februar 2024 verspricht das Schauspielhaus wechselnde Gäste.

(grz)