Caritas: Mitarbeiter werben für ihre harten Jobs
Kern der Kampagne „Pflege-Kraft gesucht“ ist ein neuer Film im Internet. In den Hauptrollen sind Menschen zu sehen, die genau wissen, worüber sie reden.
Krefeld. „Ich bin Mutter, ich habe einen dreijährigen Sohn. Vor zwei Jahren konnte ich wieder in meinen Beruf einsteigen. Die Caritas hat das super ermöglicht.“ Das sagt Barbara Masucci in dem knapp dreiminütigen Videoclip.
Die 27-Jährige arbeitet als ambulante Pflegekraft bei der Krefelder Caritas. Das sie es nach der Elternzeit so einfach haben würde, wieder in ihren Beruf einzusteigen, hätte sie zunächst nicht erwartet. Durch eine individuelle Zeiteinteilung kann sie Beruf und Familie verbinden. „Ich arbeite jetzt in Teilzeit, kann meinen Sohn morgens zum Kindergarten bringen und ihn nachmittags wieder abholen. Auch am Wochenende habe ich Zeit für die Familie.“
„Wir haben für die Kampagne bewusst keine Models gebucht. Unsere Mitarbeiter sollen vermitteln, wo die Vorzüge in dem Arbeitsfeld der ambulanten Pflege liegen“, sagt Elmar Wachs, Koordinator der Krefelder Kampagne.
Auch Sabine Dohr ist auf Flyern und Plakaten zu sehen. Seit sechs Jahren ist die ehemalige Krankenschwester in der ambulanten Palliativ-Betreuung tätig. „Man entwickelt über die Jahre eine persönliche Beziehung zu den Patienten und wird ein Teil der Familie“, sagt sie. „Pflege-Kraft gesucht“ soll auch Vorurteile abbauen.
Schlecht bezahlte Wochenendarbeit ist eines. „Ich arbeite zwar am Wochenende, habe aber trotzdem geregelte Arbeitszeiten und einen guten Lohn“, sagt Dohr dazu. Parallel zu gebündelten Informationen laufen auf der Webseite auch aktuelle Stellenanzeigen mit.
Interessierte kommen mit wenigen Mausklicks zu einem Angebot in ihrer Nähe und können ihre Bewerbungsunterlagen unkompliziert hochladen und online abschicken.
Das ist auch nötig. Zurzeit arbeiten bei der Caritas in Krefeld 250 Pflegekräfte im ambulanten Bereich. In einer älter werdenden Gesellschaft muss das Personal auf lange Sicht gehörig aufgestockt werden, weiß Georg De Brouwer.
„Bis 2040 rechnen wir mit einer Verdoppelung der Haushalte, die ambulante Pflege in Anspruch nehmen möchten. Bis dahin brauchen wir dann auch doppelt so viele Pflegekräfte“, sagt der Sachbereichsleiter für ambulante Pflege.