CCC-Präsident Küsters soll zurücktreten
Zehn Mitglieder des Vorstands kritisieren seinen Führungsstils und fordern seine Ablösung.
Krefeld. Zuletzt hätten beim Schützenfest in Verberg die „Rebellen“ den Schützenkönig fast gestürzt. Es klappte nicht ganz, war auch nur eine Gaudi. Überhaupt kein Spaß war hingegen jetzt eine Vorstandssitzung des Dachverbandes der Krefelder Karnevalsvereine, Comitee Crefelder Carneval (CCC). Dort gab es tatsächlich zehn „Rebellen“, die erst einmal geschlossen von ihren Vorstandsämtern zurücktraten und sich weitere Schritte vorbehalten.
Die Zehn wollten partout ihren „Kapitän“ nicht mehr ans Ruder lassen. Ihr Angriffsziel war Präsident Rainer Küsters, der sich eigentlich um den Karneval in Krefeld große Verdienste erworben hat, so etwa 30 Jahre Präsident der Prinzengarde war und seit Oktober 2016 ihr Ehrenpräsident ist.
Jedenfalls kam es bei der Sitzung des CCC-Vorstandes zu einem Eklat. Denn ein großer Teil des Führungsgremiums verlangte vehement seinen Rücktritt. Küsters nahm den Fehdehandschuh nicht an, weigerte sich zu gehen, so dass zehn der 14 Vorstandsmitglieder ihre Ämter niederlegten.
Jetzt will Küsters in einigen Wochen zu einer weiteren Krisensitzung einladen, zu einer außerordentlichen Versammlung des CCC. Küsters: „Dann sollen die Mitglieder selbst entscheiden, wer sie führen soll.“ Über die Gründe des Aufstands ist bislang nur wenig nach außen gedrungen. Küsters, der den Dachverband seit etwa drei Jahren führt, ist sich nach eigener Aussage keiner Schuld bewusst.
Es soll allerdings schon seit längerem großen Ärger über seinen Führungsstil geben. „Er hat den Bogen ganz zweifellos überspannt“, sagte ein Mitstreiter, der anonym bleiben möchte. Ein anderer Ex-Vorständler pflichtet ihm bei und meint im Nachhinein: „Da sind jetzt gestandene Persönlichkeiten zurückgetreten, die sich ebenfalls große Verdienste um das närrische Brauchtum in Krefeld erworben haben und sich die Art des Umgangs einfach nicht mehr bieten lassen wollten.“
Andere Karnevalisten monieren ebenfalls Küsters Führungsstil, fühlen sich von ihm ungerecht und von oben herab behandelt. Auf Nachfrage der WZ erklärt CCC-Vizepräsident Helmut Hannappel: „Ich sage dazu erst einmal gar nichts, möchte das Gespräch mit dem Oberbürgermeister noch abwarten.“
Rainer Küsters arbeitet in Uerdingen im städtischen Fachbereich Bürgerservice. Er war für weitere Nachfragen der Westdeutschen Zeitung zunächst nicht zu erreichen.