Krefeld CDU leckt ihre Wunden und sucht nach Gründen
Peter Vermeulen lässt seine politische Zukunft offen, Gregor Kathstede will der Partei helfen.
Krefeld. Die CDU hat am Montagabend in Fraktion und Parteivorstand damit begonnen, die Niederlage bei der Oberbürgermeisterwahl zu verarbeiten. Parteivorsitzender Marc Blondin spricht von einem ganzen Berg, den es jetzt abzuarbeiten gilt und von einer neuen Rolle für die CDU, zu der ein gehöriger Schuss Demut gehöre.
„Wir müssen sehen, dass wir den personellen Neuanfang mit Inhalten füllen und noch näher an die Menschen herankommen.“ Man habe weder diesen personellen Neuanfang noch die Kompetenz des Kandidaten überzeugend vermitteln können.
Er selbst sei wie vor den Kopf gestoßen gewesen und enttäuscht, habe aber keine Sekunde ans Aufgeben gedacht. „Ich glaube, dass wir die Probleme gemeinsam lösen können“, sagt er auf die Frage, ob er daran gedacht habe, seinen Job als Parteivorsitzender abzugeben.
Ob Peter Vermeulen beim Neuanfang noch eine Rolle spielen wird, ließ er am Montag offen. Zu seiner politischen Zukunft könne er im Moment nichts sagen. Er saß am Montag wieder an seinem Dezernenten-Schreibtisch in Mülheim und arbeitete zahlreiche dienstliche Termine ab. Seiner Sekretärin habe er Blumen mitgebracht, um ihr für ihr Verständnis zu danken.
Zu den Fehlern befragt, die er und die CDU gemacht haben, sagt Vermeulen: „Es ist uns nicht gelungen, mehr CDU-Wähler zu mobilisieren. Das ist sehr schade und zeigt einen Handlungsbedarf innerhalb unserer Partei. Ich habe als Persönlichkeit nicht überzeugen können — dafür übernehme ich die Verantwortung.“ Dass er trotz der Niederlage in der CDU-Geschäftsstelle am Sonntagabend große und herzliche Unterstützung erfahren hat, habe ihn sehr gefreut.
Ein anderer CDU-Politiker kann sich hingegen sehr gut vorstellen, an der Bewältigung der CDU-Krise mitzuarbeiten, wenn die Partei es denn will: Gregor Kathstede, bis 20. Oktober noch Oberbürgermeister von Krefeld, signalisierte seine Bereitschaft dazu noch am Wahlabend, wenn er auch nicht mehr für ein politisches Amt zur Verfügung stehen will. Man müsse jetzt eine genaue Analyse vornehmen, welche Fehler Partei und Kandidat gemacht haben, sagte er im Gespräch mit der WZ.