Chaos um Gelbe Tonnen: Kranker Fahrer soll Ursache sein
Krefeld. Wenn gelbe Tonnen oder Säcke am Dienstag hätten entsorgt werden müssen, am Sonntag aber immer noch am Straßenrand stehen, dann steckt der Wurm im Abholungssystem. Bernhard Strotmeier, einer der drei Geschäftsführer des Entsorgungsunternehmen Borchers in Borken, lieferte der WZ am Montag folgende Erklärung für die lückenhafte Abfuhr in Krefeld: Neben einem noch immer urlaubsbedingt fehlenden Fahrer sei plötzlich ein weiterer erkrankt.
„Wir sind deshalb am Samstag mit sechs Fahrzeugen und 18 Mann in Krefeld unterwegs gewesen. Aber selbst an diesem Tag haben wir in Hüls die eine oder andere Straße übersehen“, so der Geschäftsführer.
Das klingt reumütig, aber nicht unbekannt: Ähnliche Auskünfte zu Urlaub und unverhoffter Erkrankung bekamen in der vergangenen Woche schon WZ-Leser. Strotmeier betonte am Montag sein persönliches Engagement: „Ich bin am Samstag selbst auf einem Fahrzeug mitgefahren und habe beim Einsammeln der Säcke geholfen.“
Weil am Montagvormittag aber noch immer Beschwerden von Bürgern aus Hüls eingegangen seien, sei sofort ein Fahrzeug nach Krefeld geschickt worden. Die Kreislaufwirtschafts-GmbH Borchers geht davon aus, dass am „Montagabend alle Krefelder Abholbezirke bedient“ waren.
Geschäftsführer Bernhard Strotmeier erklärte ferner, dass von den drei in Herne stationierten Teams nur zwei seit Jahresbeginn in Krefeld dabei sind, die die Abfuhrbezirke inzwischen genau kennen. „Wir geben den anderen Teams schon Listen und die Stadtpläne mit — denn in kein Navigationssystem kann man 100 oder 1000 Anschriften eingeben.“
Bernhard Strotmeier versichert, dass jedem Anruf beim Unternehmen nachgegangen wird: „Wer sich meldet, wird bedient.“ Die Firma Borchers ist unter Telefon 02861/9341-0 erreichbar.
In der Politik schlägt die Abfuhr des DSD-Mülls immer höhere Wellen. Gestern forderte SPD-Fraktionschef Ulrich Hahnen den Oberbürgermeister auf zu prüfen, ob man nicht ein anderes Unternehmen (wie die GSAK) mit der Einsammlung von gelben Tonnen und Säcken beauftragen und die Kosten dafür Borchers in Rechnung stellen könne. Schließlich ist „die Stadt für die Sauberkeit zuständig“.