Containerterminal: Kröte könnte Duisburgs Pläne durchkreuzen
In einer Stellungnahme zum Vorhaben der Hafengesellschaft geht Krefeld auf gefährdete Arten und den Verkehr ein.
Krefeld. Die Kreuzkröte (Foto) könnte der Hafengesellschaft Duisburg-Rheinhausen noch Kopfschmerzen bereiten. Denn sie steht möglicherweise der geplanten Errichtung eines Containerterminals direkt an der Krefelder Stadtgrenze (wir berichteten) im Wege. Doch auch die Menschen sollen geschützt werden — gegen den zunehmenden Verkehr.
Die Stadt Krefeld hat gestern im Rat ihre Stellungnahme zu den Duisburger Plänen vorgestellt. Knackpunkt des Vorhabens: Zwar liegt die Anlage komplett auf Duisburger Territorium, doch der Verkehr — sowohl Straße als auch Schiene — soll über Krefelder Gebiet laufen.
Grundsätzlich bittet Krefeld die Nachbarn, die eigenen Planungen für das Kohlekraftwerk im direkt an das Vorhaben anschließenden Chemiepark und eine S-Bahn-Verbindung von Mönchengladbach über Krefeld nach Duisburg nicht zu beeinträchtigen. Zudem fordert die Stadt die Hafengesellschaft auf, die Straßenerschließung ab der L 473 ausschließlich über Duisburger Stadtgebiet abzuwickeln, um eine „erhebliche Mehrbelastung der Krefelder Straßen“ zu vermeiden.
Da die Gleiserschließung des geplanten Containerterminals zwischen Krefeld-Hohenbudberg und Güterbahnhof Uerdingen fast ausschließlich auf Krefelder Gebiet erfolgen soll, führe dies zur Verschlechterung der Umweltbedingungen (Lärm, Emmissionen) im gesamten Stadtgebiet. Der Lärmminderungsplan der Stadt sei zu berücksichtigen. Zudem wird die Hafengesellschaft aufgefordert, das erwartetet Zugaufkommen und die damit verbundenen Immissionen zu prognostizieren.
Im Bereich Artenschutz fordern die Krefelder die Antragsteller zur Überarbeitung der Antragsunterlagen auf. „Der Hinweis der Stadt Krefeld über ein Kreuzkrötenvorkommen innerhalb des Vorhabenbereichs auf Krefelder Gelände wurde nicht in den artenschutzrechtlichen Fachbeitrag integriert“, heißt es in der Stellungnahme.
Diese „wichtige Fundmeldung von drei Exemplaren der Kreuzkröte“, die im Oktober in ihren Winterquartieren entdeckt wurden, sei zwingend in die Bewertung einzubeziehen.
Die Stadt schlägt vor, eine ökologische Baubegleitung „auch unter dem Aspekt des Schutzes des Zauneidechsenvorkommens“ solle eingerichtet werden. Zudem fehle die Bewertung des seit mehreren Jahren gesicherten Wanderfalken-Vorkommens im Bereich des Chemieparks.