Matthey-Ausstellung: Denkender Kopf und ordnende Hand
Die GKK widmet dem verstorbenen Künstler Hans-Dieter Matthey eine Ausstellung.
Krefeld. Farben leuchten, dichte Strukturen füllen das Blatt bis an den Rand. Die vier Bilder fallen sofort ins Auge — es sind die letzen Arbeiten, die Hans-Dieter Matthey geschaffen hat. Anfang Mai 2010 ist der Künstler überraschend im Alter von 68 Jahren gestorben. Jetzt hat die Gemeinschaft Krefelder Künstler, der Matthey seit 1982 angehörte, ihm eine Gedenkausstellung eingerichtet.
Seine Kollegen und Freunde Horst und Anne Kurth sowie Christine Prause haben aus dem umfangreichen Nachlass des in Meerbusch lebenden Künstlers rund 50 Arbeiten ausgewählt. Im ersten Raum sind die jüngsten Bilder zu sehen, im letzten zeigen sie ganz frühe Blätter aus den 1970er Jahren. Dazwischen verfolgen sie keine strenge Chronologie, beleuchten stattdessen viele Facetten in Mattheys Werk.
Für den gelernten Dessinateur und Patroneur war immer die Linie von zentraler Bedeutung. Aus den anfänglich figürlichen Darstellungen, etwa den Collagen zum Thema Ikarus, entwickelte Matthey eine abstrakte Formensprache von großer Expressivität.
Neben Acrylfarben experimentierte er auch mit Mischtechniken. So fertigte er eigene Schablonen an, um bestimmte Formen zu verwirklichen und brachte sie im Druckverfahren aufs Papier.
Die Grafik spielt in seinem Werk eine entscheidende Rolle, auch die gemalten Blätter machen dies deutlich. Bis auf einige Papierdrucke und starke Lithografien hat man bei dieser Ausstellung auf grafische Arbeiten verzichtet. Doch auch in der Malerei des Künstlers gibt es Entdeckungen. So ist im Obergeschoss eine Serie von Blättern zu sehen, die 2003 entstanden sind: pastellige Töne, die von dunklen Linien kontrastiert werden, sowie feine Strukturen, die sich in einem Geflecht von Linien auflösen. Diese besonderen Arbeiten sind zum ersten Mal zu sehen.
Laut eigener Aussage ging es Matthey bei seiner Arbeit um den „Moment des Gleichgewichts“ zwischen denkendem Kopf und ordnender Hand. Besonders in diesen Blättern ist das spürbar. Sie sind der Nachlass eines Künstlers, der mit großer Neugier und Energie stets auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten war und sich, wenn ihm ein Blatt besonders gut gelungen war, ganz uneitel selbst besonders darüber freuen konnte.
Bis 5.Februar. Geöffnet Mo. und Do., 16-20 Uhr, Sa., 11-14 Uhr.